Erneut Razzia im Duisburger Rathaus Neuer Verdacht gegen Projektentwickler

Duisburg · Bei einer Razzia im Duisburger Rathaus und in beim Essener Projektentwickler Kölbl Kruse hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft erneut Unterlagen sichergestellt. Das bestätigte sowohl ein Sprecher der Staatsanwaltschaft als auch von Kölbl und Kruse gegenüber unserer Redaktion.

 Das Duisburger Rathaus war am Dienstag erneut Schauplatz einer Razzia.

Das Duisburger Rathaus war am Dienstag erneut Schauplatz einer Razzia.

Foto: dpa, Bernd Thissen

Während die Stadt, Kölbl Kruse und die Staatsanwaltschaft zu den Hintergründen schwiegen, erfuhr unsere Redaktion aus Duisburger Verwaltungskreisen, dass die Razzia durch neue Verdachtsmomente gegen die Essener Projektentwickler ausgelöst wurde.

Gegen Kölbl und Kruse wird bereits mehrfach ermittelt: Unter anderem stehen sie im Verdacht, beim Neubau des Landesarchivs am Duisburger Innenhafen mithilfe illegaler Insider-Tipps zu dem Bauvorhaben Kasse gemacht zu haben.

Der aktuelle Fall soll dem Vernehmen nach nur indirekt mit dem Skandal um das Landesarchiv zu tun haben. Gegenstand der Ermittlungen ist angeblich der Verzicht von Kölbl Kruse auf Forderungen gegenüber der Stadt, wofür sie im Gegenzug lukrative Alternativ-Projekte in Duisburg in Aussicht gestellt bekommen haben sollen. Weder die Stadt Duisburg, noch Kölbl Kruse, noch die Wuppertaler Staatsanwaltschaft wollten sich bisher dazu äußern.

In mehreren Fällen waren die Kosten von BLB-Projekten aus dem Ruder gelaufen. So waren die Baukosten für das neue NRW-Landesarchiv zunächst auf 30 bis 45 Millionen Euro veranschlagt worden. Inzwischen sollen sie bei über 200 Millionen Euro liegen. Ein Untersuchungsausschuss des Landtags beschäftigt sich ebenfalls mit den Vorgängen.

(das)
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