Duisburg Neues Klimaschutzkonzept holt Verursacher mit ins Boot

Duisburg · Zentrum für Logistik & Verkehr der UDE erarbeitet gemeinsam mit der Stadt Duisburg ein neues Konzept zur klimagerechten Stadtentwicklung.

Ein neues Klimaschutzkonzept für die Stadt Duisburg in den kommenden 15 Jahren soll jetzt innerhalb eines Jahres erarbeitet werden. Das kündigten Umweltdezernent Dr. Ralf Krumpholz, die städtische Klimaschutzbeauftragte Astrid Jochum und Professor Dr.- Ing. André Niemann, Leiter des Nachhaltigkeitsprozesses des Universität Duisburg-Essen (UDE) gemeinsam mit Klaus Krumme, Geschäftsführer des Zentrums für Logistik und Verkehr (ZLV) der UDE in einem Pressegespräch an.

Herauskommen soll dabei kein 600-seitiges Konzept, sondern "Ziel ist ein anwendbarer Fahrplan, der Entwicklungen anstoßen kann", wie Krumme versprach. Die Leitung bei der Konzeptentwicklung wird beim ZVL liegen, der Einfluss der Stadt Duisburg wird daher nur gering sein. Passgenau wird das künftige Klimaschutzkonzept auf Duisburg zugeschnitten werden. Dabei sind aus den Erfahrungen der vergangenen zehn Jahre die Handlungsfelder bereits festgelegt: Industrie, Verkehr, Logistik, klimagerechte Stadtentwicklung, Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden. Weitere Schwerpunkte werden im Partizipationsprozess erarbeitet, bei dem auch mit der Duisburger Bürgerschaft, den Duisburger Industrieunternehmen und Betriebsräten, der städtischen Verwaltung und mit den Initiativen, Vereinen und Verbänden Ideen und Möglichkeiten zur Reduzierung von Treibhausgasen gemeinsam entwickelt werden.

Für die Bereiche Stahlindustrie, Unternehmen und den Hafen als größte Verursacher von Emissionen und Verkehr liegen laut Niemann bereits umfassende Expertisen vor. Die UDE ist damit für die bevorstehenden Arbeiten bestens gerüstet. Sie ist als wichtige Akteurin vor Ort bereits gut vernetzt, um ihre hohen wissenschaftlichen Erfahrungen und kommunikativen Kompetenzen in den Klimaschutzprozess der Stadt Duisburg einzubringen. Dabei kann sie je nach Themenschwerpunkt auf die Expertisen von Wissenschaftlern des Profilschwerpunktes Urbane Systeme, bestehend aus 70 Lehrstühlen, zurückgreifen. Auch die bereits vorhandenen Konzepte der Wirtschaft, wie beispielsweise die autarke Energieversorgung von Logistik-Gebieten und das Wissen von Thyssen-Krupp zur Nutzung von CO2, werden unter die Lupe genommen.

Darüber hinaus gelte es, die schon im letzten Klimaschutzkonzept vereinbarten kommunalen Ziele weiter zu verfolgen. Dazu gehört zum Beispiel die Energieeffizienz von Gebäuden. "Im Zusammenspiel mit anderen kann jeder einzelne etwas bewirken. Das hat sich bei den regenerativen Energien gezeigt", betont Umweltdezernent Krumpholz.

(RP)
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