Duisburg Neumühl: Brand in Asylbewerberheim

Duisburg · Das Feuer in den Kellerräumen wurde wohl gelegt. Dennoch glaubt die Polizei derzeit nicht an einen fremdenfeindlichen Hintergrund. 76 Bewohner wurden über das Wochenende hinaus ausquartiert.

 Diese Matratzen aus der Flüchtlingsunterkunft sind durch das Feuer und die Löscharbeiten unbrauchbar geworden. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache dauern noch an.

Diese Matratzen aus der Flüchtlingsunterkunft sind durch das Feuer und die Löscharbeiten unbrauchbar geworden. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache dauern noch an.

Foto: Christoph Reichwein

Am Donnerstagabend hat es im Keller einer Asylbewerberunterkunft an der Usedomstraße in Neumühl gebrannt. Noch bevor die Feuerwehr eintraf, hatte der hauseigene Sicherheitsdienst die 76 Bewohner der Unterkunft alarmiert und sie veranlasst, ins Freie zu gehen. Ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma atmete dabei so viel Rauchgas ein, dass er von Notarzt in ein Krankenhaus überwiesen wurde.

Gestern Mittag kam der Brandsachverständige in seinem vorläufigen Gutachten zu dem Schluss, dass der Brand vorsätzlich gelegt worden sein muss. Jedenfalls gibt es keine sonstige Erklärung dafür, wie die im Kellerraum gelagerten Matratzen Feuer fangen konnten. Die Polizei hält es allerdings für unwahrscheinlich, dass der Brand von Tätern mit fremdenfeindlichen Motiven gelegt worden ist. Bislang kann man nur darüber spekulieren, wie der Brand entstanden sei, sagte gestern ein Polizeisprecher.

Möglicherweise habe eine glimmende Zigarette den Brand verursacht. Möglicherweise seien die Matratzen aber auch angezündet worden. In die Kellerräume, die nicht abgeschlossen waren, hätten alle Hausbewohner gelangen können. Der Sicherheitsdienst, so wird versichert, kontrolliert alle Fremden, die die Unterkunft betreten.

Ob einer der Hausbewohner selber für den Brand verantwortlich gemacht werden könne, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen, so die Erklärung der Polizei. Die Asylbewerberunterkunft an der Usedomstraße wurde durch den Matratzenbrand so verraucht, dass die Bewohner anderenorts untergebracht werden mussten. Sie wurden in die Unterkunft an die Frankenstraße gebracht (Schule und Turnhalle). Dort werden sie wohl noch an diesem Wochenende bleiben müssen. Bei der Stadtverwaltung geht man davon aus, dass die Unterkunft in der kommenden Woche wieder genutzt werden kann.

Bei dem Einsatz waren 38 Kräfte der Berufsfeuerwehr beteiligt, darunter fünf der Freiwilligen Feuerwehr. Außerdem waren fünf Mitarbeiter des Rettungsdienstes und ein Notarzt an die Brandstelle geeilt.

(pk)
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