Starke Wirtschaft in Duisburg Nicht auf den "Traum-Azubi" warten

Duisburg · Die Arbeitslosenquote in Duisburg fällt im April unter 12 Prozent. Seit Oktober haben sich mehr als 3000 junge Leute bei der Arbeitsagentur gemeldet, die eine Lehrstelle suchen. Mehr als die Hälfte davon ist bereits fündig geworden.

 Das Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur.

Das Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur.

Foto: crei

In Duisburg sind erstmals seit vielen Jahren weniger als 30.000 Menschen (exakt 29758) ohne Arbeit. Und ebenfalls lange her ist es, dass die Quote unter 12 Prozent (11,8) lag.

Diese erfreuliche Entwicklung ist vor allem auf die starke deutsche Wirtschaft zurückzuführen. Astrid Neese, Chefin der Duisburger Agentur für Arbeit, ist entsprechend zufrieden: "Seit Jahresbeginn haben mehr Menschen eine neue Beschäftigung gefunden und gleichzeitig gingen weniger Personen in die Arbeitslosigkeit als im Vorjahreszeitraum. Die Unternehmen halten ihre Fachkräfte und suchen kontinuierlich neues Personal. Diese Entwicklung zeigt, dass die Lage in den Unternehmen stabil ist und der Duisburger Arbeitsmarkt nach wie vor gute Beschäftigungschancen bietet."

Wie positiv sich der Arbeitsmarkt entwickelt hat, macht vor allem der Vergleich mit dem Vorjahresmonat deutlich. Auffällig ist, dass die Zahl der jungen Arbeitslosen überproportional zurückgeht. Für den April dieses Jahres meldet die Agentur 2425 junge Leute, die keinen Job haben. Voriges Jahr im April waren es 334 mehr. Auf diesem Bereich liegt bei der Arbeitsagentur nicht nur, aber vor allem derzeit der Fokus. Wer im Sommer die Schule verlässt, soll nach Möglichkeit eine Lehrstelle haben bzw. einen sicheren Studienplatz - so das Ziel.

Von den 3027 jungen Leuten, die sich seit Oktober 2017 bei der Agentur gemeldet haben, weil sie in die Lehre gehen wollen, ist inzwischen gut die Hälfte versorgt, und das, obwohl das Ausbildungsjahr erst nach dem Sommer beginnt. In allen angebotenen Ausbildungsgängen suchten Unternehmen derzeit noch Bewerber, so Astrid Neese.

"Chancen sind also noch da! Wichtig ist deshalb, dass mit der Bewerbung alles stimmt, schließlich ist die Bewerbung die Eintrittskarte in die Unternehmen." Und an Ausbildungsbetriebe richtet sie die Bitte, nicht zu lange auf den "Traum-Azubi" zu warten. Denn "der Nachwuchskräftemarkt ist hart umkämpft".

Zu den Jobmotoren in unserer Stadt gehört neben der Logistik auch der Gesundheitsbereich. "Gerade in der Pflege werden händeringend Fachkräfte gesucht. Wenn sich Arbeitsuchende, Berufsrückkehrer oder Quereinsteiger für Pflegeberufe interessieren, setzen sie auf ein zukunftsträchtiges Arbeitsfeld", ist Astrid Neese überzeugt.

Schwierig fällt in Duisburg nach wie vor die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt aus. Und auch ältere Beschäftigte (55 Jahre und älter) finden schwer einen neuen Job. In der Gruppe der Älteren stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 35 Prozent auf 5007 Betroffene. Und von Langzeitarbeitslosigkeit sind zum Monatsende 13.340 Duisburger betroffen.

(RP)
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