Alkohol Nicht die schönsten 40 Tage

Duisburg · Dies ist jetzt mal der Punkt, wo man ehrlich bleiben sollte. Schluss mit dem Rumeiern! Natürlich kann ich 40 Tage ohne Alkohol leben, keine Frage. Das Leben geht auch so weiter. Und gesünder ist es sicher auch. Aber: Es macht mich nicht frei, ich fühle mich nicht wohler. Es entschlackt mich weder an Körper und Geist noch hilft es mir, in mich reinzuhören und zu innerer Ruhe zu finden. Ich weiß, wovon ich rede, denn die 40-tägige Fastenzeit ist mir (als Protestant!) schon seit Jahren heilig. Sich selbst zu besiegen ist der schönste Sieg - diese fünf Euro zahle ich gern ins Phrasenschwein.

Alkohol: Nicht die schönsten 40 Tage
Foto: Jana Michel

Denn es stimmt einfach. Und da zählen dann auch keine halben Sachen. Klar, in gemütlicher Runde in der Kneipe kann auch ein alkoholfreies Weizen durchaus ein Segen sein. Aber ist das nicht ein ganz, ganz fauler Kompromiss? Ich esse auch keine vegetarische Friko - wenn ich Fleisch essen will, dann tue ich das auch. Und wenn ich's nicht will, dann lasse ich es einfach. Womit ich nicht sagen will, dass es einfach ist. Das werden sicher nicht die 40 schönsten Tage meines Lebens. Spätestens, wenn unsere Borussia in der Europa League abends im Fernsehen den nächsten Sieg einfährt, ist der Blick ins Wasserglas schon etwas trostlos.

Aber ich schaffe das. Und nichts ist schöner, als bei einem Osterfeuer in Ostfriesland das erste herbe Bier nach langer Entbehrungszeit zu schlürfen. Aber dieser Weg wird kein leichter sein. Dieser Weg wird steinig und schwer. mtm

(RP)
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