Duisburg Noch keine Einigung bei DPD

Duisburg · Noch immer ist sich das Logistik-Unternehmen DPD mit seinen Arbeitnehmern uneins über die Art der Fortführung der Beschäftigung. Die Fronten scheinen verhärtet. Letzte Gespräche scheiterten, trotz eines Vorschlags Verdi's.

Hüttenheim Kurz vor dem Beginn der Gerichtsverfahren zwischen den Arbeitnehmern des Post- und Paketdienstleisters Dynamic Parcel Distribution (DPD) und dem Logistikunternehmen gibt es noch immer keine gütliche Einigung der beiden Parteien.

"Kurz vor Weihnachten hätten wir fast ein Ergebnis erzielt. Doch die Arbeitnehmer sind am Schluss doch nicht auf unser Angebot eingegangen", teilte gestern Pia-Maria Zeceviv, die Pressesprecherin der DPD mit.

Neue Vorschläge

Kern der andauernden Verhandlungen sind die Arbeitsbedingungen nach dem Betriebsübergang des Depotumschlags des Duisburger Standortes an den Dienstleister "ERGO! Logistics", die von Seiten der Arbeitnehmer kritisiert werden. (Die RP berichtete).

Nun liegen neue Vorschläge auf dem Tisch. "Wir versuchen noch immer einen Konsens mit den Mitarbeitern zu finden", berichtet Zecevic. Bei den gescheiterten Verhandlungen vor Weihnachten habe die DPD einen Vorschlag der Gewerkschaft Verdi aufgegriffen, doch dieser sei von den Arbeitnehmern abgelehnt worden.

Ausgang noch immer offen

Dies konnte gestern von Gewerkschaftsseite weder bestätigt noch dementiert werden. "Soweit uns bekannt ist, ist der Prozess der Einigung nicht so einfach, wie gedacht", sagte gestern Wolfgang Köther auf Nachfrage unserer Zeitung.

Rechtsanwalt Christoph Lindemann bestätigte gestern diesen Sachverhalt: "Bisher gibt es kein Zwischenergebnis." Die Gewerkschaft Verdi habe kein rechtliches Verhandlungsmandat, auch wenn sie sich an den Gesprächen beteiligen würde. "Die Vorschläge kamen nicht von meinen Mandanten, sondern von Verdi", so der Rechtsanwalt. Aus diesem Grund sei es nicht überraschend, das es zu keiner Einigung gekommen sei. Lindemann vertritt rund 50 Arbeitnehmer im Rechtsstreit mit dem Logistikunternehmen und denkt einen möglichen Prozess gewinnen zu können. "Der Betriebsübergang der Arbeitnehmer in ein neues Unternehmen ist unserer Meinung nach rechtlich nicht haltbar." Lindemann kann sich aus diesem Grund eine Zustimmung seiner Klienten nur bei "einem sehr guten Angebot" vorstellen. Die Ausgangsposition bei einem Rechtsstreit sei eine gute. "Seit 2006 versucht das Unternehmen immer wieder die Mitarbeiter mit unterschiedlichen Argumenten auszugliedern. Dabei widersprechen sich die Verantwortlichen immer wieder selbst."

Erziehlen die beiden Parteien keine Einigung, so wird es Anfang Februar vor der vierten Kammer des Duisburger Arbeitsgericht zu ersten Prozessen kommen. Der Ausgang ist offen.

(RP)
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