Duisburg Nonette von Brahms und Lachner im Profile-Konzert

Duisburg · Das Nonett ist eine eher selten anzutreffende Besetzung in der Kammermusik. Die Werkauswahl ist klein, auf den Konzertspielplänen sind die Stücke kaum zu finden. Nun aber richten Instrumentalisten der Duisburger Philharmoniker im 3. Profile-Konzert (Sonntag, 24. Januar, 11 Uhr, Theater Duisburg, Opernfoyer) den Blick gezielt auf diese Raritäten. Sie spielen die Serenade Nr. 1 D-Dur, op. 11 von Johannes Brahms in der rekonstruierten Originalfassung für Nonett von Jorge Rotter, sowie das Nonett F-Dur, op. 121 von Franz Lachner.

Brahms' Serenade ist das Ergebnis eines langen Ringens, Resultat seines ersten Versuchs, nach dem Titanen Beethoven so etwas wie eine Symphonie zu schreiben. Dieser Entstehungsprozess währte von 1857 bis etwa 1860. Brahms wirkte zu der Zeit als fürstlicher Klavierlehrer und Chorleiter in Detmold. Später haben Forschungen ergeben, dass der Serenade in der Orchesterbesetzung eine Kammerorchesterfassung vorausging, abgeleitet wiederum aus dem Nonett als Originalversion. Leider sind Partitur und Stimmen des Nonetts verloren. 1985 aber hat der argentinische Komponist Jorge Rotter, jetzt Professor am Mozarteum Salzburg, diese Nonettfassung aus dem Studium der Orchesterbesetzung heraus rekonstruiert. Stilistisch stehen vor allem Haydn und Mozart für dieses sechssätzige Werk Pate.

Franz Lachners Nonett ist im klassisch-romantischen Umfeld von Beethoven, Louis Spohr und Schubert anzusiedeln. Die genaue Entstehungszeit ist unklar, die Druckfassung erschien um 1875. Lachner, enger Freund Schuberts, ist vor allem durch die jahrzehntelange Tätigkeit als Kapellmeister in München bekannt. Sein Nonett besticht vor allem durch viele solistische, teils kadenzartige Einschübe. Die Bläser treten oft als geschlossene Gruppe hervor, mit reizvollen klanglichen Effekten.

Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen, über die Theaterkasse 0203 / 283 62 100 oder 0203 / 570 68 50 sowie im Internet unter www.duisburger-philharmoniker.de - Die Profile-Konzerte werden unterstützt durch die Gesellschaft der Freunde der Philharmoniker,

(RP)
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