Duisburg Nur ein Viertel für den Arbeitsmarkt

Duisburg · Auch die Unternehmerfrauen im Handwerk beschäftigt das Thema Flüchtlinge.

Jutta Schmidt, erste Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH), freute sich jetzt, dass die Duisburger Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas (SPD) und die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium Anette Kramme, zur Mitgliederversammlung gekommen waren. Hauptthema der Diskussionsrunde war die aktuelle Flüchtlingssituation. Anette Kramme ging vor allem auf die Problematik der Integration der Asylbewerber ein. Bei den Asylbewerbern gehe es vor allem um Menschen aus Syrien, Irak und Eritrea. Etwa 79 Prozent von ihnen seien jünger als 35 Jahre. Kramme räumte ein, dass der Informationsfluss an verwertbaren Daten aus der Asylbehörde an die Bundesagentur für Arbeit noch nicht optimal funktioniere. Es soll aber ein flächendeckendes Angebot an Integrationskursen, überwiegend Sprachkurse, in den Unterkünften geben. Die Asylbewerber seien verpflichtet, an diesen Kursen teilzunehmen. Maximal 25 Prozent der Asylbewerber seien beruflich integrierbar .

In welchem Umfang läge vor allem daran, aus welchen Gegenden (Stadt oder Land) die Flüchtlinge stammen, ob sie Schulen oder Universitäten besucht hätten, ob sie Berufe ausgeübt hätten, die unseren Berufsbildern ähnelten. Nach ersten Erfahrungen reicht es in der Regel nicht aus, nur sprachliche Kompetenz zu vermitteln. Die berufliche Qualifizierung werde daher ein langwieriger Prozess werden.

Zur Flüchtlingsproblematik in Duisburg schilderte Bärbel Bas, dass es im Verhältnis zum einwohnerabhängigen Verteilungsschlüssel der Bundesländer und Gemeinden keinen wirklichen Arbeitsmarkt für Flüchtlinge in Duisburg gebe, dass aber die Situation in den Unterkünften (noch) nicht beunruhigend sei. Sie lobte den Einsatz des Duisburger Handwerks, das mit den Kursen im BZH seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Integration leiste. Die Unternehmerfrauen schilderten, was ihnen Sorge und Angst bereitet. Sie fragten nach, wie die in den Medien verbreiteten Nachrichten zu beurteilen sind. Hier war der persönliche Austausch mit den Politikerinnen hilfreich, die Meldungen differenzierter zu sehen. Allerdings räumten die Politikerinnen auch ein, dass durch die Flüchtlingssituation mehr Präsenz der Landespolizei und Bundespolizei erforderlich geworden ist und dass die behördlichen Kapazitäten generell noch nicht ausreichen, schnell genug auf die Flüchtlingsproblematik zu reagieren.

(RP)
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