Duisburg Nur so viel Brandschutz wie nötig

Duisburg · Wie können die Mängel in der Mercatorhalle beseitigt werden? Das Sachverständigen-Büro Corall Ingenieure aus Meerbusch und das Duisburger Immobilien Management haben dazu unterschiedliche Vorstellungen.

 IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde zeigt, was sich unter der Deckenverkleidung der Mercatorhalle verbirgt. Insgesamt 1250 Brandschutzmängel wurden festgestellt. Wie sie behoben werden können, das ist noch immer nicht abschließend geklärt.

IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde zeigt, was sich unter der Deckenverkleidung der Mercatorhalle verbirgt. Insgesamt 1250 Brandschutzmängel wurden festgestellt. Wie sie behoben werden können, das ist noch immer nicht abschließend geklärt.

Foto: ARchiv

Die gute Nachricht vorweg: Von den insgesamt 1250 Mängeln der Mercatorhalle (wie berichtet 800 im Großen Saal, 249 im Kleinen Saal, 201 im Tagungsbereich) sind schon einige behoben. Das betrifft aber nicht die Säle selbst, sondern Räume wie die Küche für den Kleinen Saal, Toiletten, Flure, Dirigenten- und Umkleideräume. Dies wurde gestern bei der Sitzung des Baubegleitenden Ausschusses deutlich.

Die schlechte Nachricht: Nach jetzigem Sachstand werden nach wie vor keine Angaben zur Behebung der Brandschutzmängel gemacht. Das mit der Erstellung eines Brandschutzkonzeptes beauftragte Unternehmen Corall Ingenieure hat wie berichtet dem Immobilien Management Duisburg (IMD) Anfang Juli einen Entwurf dazu vorgelegt.

Der Haken: Dem IMD ist das Konzept in vielen Punkten offenbar zu weitreichend. "Wir sind nicht immer auf der Linie des Sachverständigen", sagte IMD-Chef Uwe Rohde gestern. "Aus unserer Sicht muss das Konzept auch realisierbar, technisch händelbar und bezahlbar sein — ohne dass der Sicherheitsstandard leidet", so Rohde. Man wolle die Arbeiten "auf das Notwendige" beschränken, aber natürlich auch so sanieren, dass Bauordnung und Feuerwehr keine Einwände haben. Rohde erklärte auf Nachfrage, dass die Gutachter durchaus offen für Gespräche seien. Bis Ende September könnten diese Gespräche der Fachleute so weit gediehen sein, dass er in der ersten Oktoberwoche eine Aufstellung erforderlicher, einzelner Baumaßnahmen und deren Kosten vorlegen könne.

Das dann vorgelegte endgültige Brandschutzkonzept bedarf aber noch der Genehmigung der Bauordnung sowie der Eigentümerin des CityPalais, der Hannover Leasing. Fachleute des Rechtsamtes verhandeln daher bereits parallel mit Vertretern des Unternehmens über eine einvernehmliche Lösung. Eine Einigung werde für Mitte November angepeilt.

"Wir sind guter Hoffnung, dass wir nun bald nach langer Zeit das fertige Konzept in konkrete Baumaßnahmen umsetzen können", sagte Uwe Rohde. Von den bisher ausgegebenen 943 000 Euro sind lediglich 564 000 Euro in Bauleistungen geflossen. Der Rest wurde für Planung (64 000 Euro), Sachverständige (258 000 Euro) und Sicherungsmaßnahmen (57 000 Euro ) verwendet. Mit den schon bestellten beziehungsweise angeforderten Leistungen wurden bisher rund 1,6 Millionen Euro ausgegeben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort