Duisburg Opernhaus mal wieder ganz närrisch

Duisburg · Die Prinzengarde füllte erneut mit ihrer Traditionsveranstaltung das Stadttheater und bot dem Publikum eine Mischung aus Tanz, Musik, Humor und Artistik.

 Prinz Mark I. ließ sich Duisburgs feinsten Sitzungskarneval nicht entgehen. Und was in einem Opernhaus keine Überraschung ist: Er sang.

Prinz Mark I. ließ sich Duisburgs feinsten Sitzungskarneval nicht entgehen. Und was in einem Opernhaus keine Überraschung ist: Er sang.

Foto: Reichwein

Die im Foyer ausgeteilten Leuchtstäbe waren schnell vergriffen. Es sollte wie in den Vorjahren eine farbenprächtige Show geben. Die Duisburger Prinzengarde hatte erneut zu einer rund vierstündigen Prunksitzung ins Opernhaus eingeladen. Und zum 80. Geburtstag der Leibgarde des Prinzen Karneval wurde kräftig gefeiert. Die Veranstaltung gehört schon seit Jahren zu den besten am gesamten Niederrhein und ist immer ganz schnell ausverkauft.

Allein das prächtige Bühnenbild mit allen Aktiven ist sehenswert. Zu den Klängen der beiden Musikcorps öffnete sich der Vorhang pünktlich zu einem abwechslungsreichen Programm, durch das Sitzungspräsident Alexander Graf von Schwerin führte. "Wie ich sehe, sitzen Sie alle wieder auf den gleichen Plätzen wie im letzten Jahr", meinte er schmunzelnd. In der Tat gibt es hier ein großes Stammpublikum, dem viel geboten wurde.

Alle warteten schon auf sie: Die Kleinsten der Kleinen der Prinzengarde (die Jüngste war gerade einmal drei Jahre alt) sorgten gleich zu Beginn für Begeisterungsstürme. Ihren Tänzen zuzusehen, war schon etwas ganz Besonderes und Heiteres. Auch das Tanzmariechen Lisa stellte ihren Sessions-Tanz vor.

Leider gab es nur einen kurzen Auftritt Seiner Tollität Prinz Mark I., denn er musste an diesem Abend mit seiner Crew noch zu weiteren neun Terminen und stand im Stress. Er wurde jedoch von seinem jecken Volk begeistert empfangen. Sein Prinzenlied "Duisburg olé", das er zum Besten gab, steht heute im Finale der WDR-Suche nach den besten Karnevalsliedern.

Keine Sitzung ohne Humoristen: Zu ihnen zählten beispielsweise die Zwei Schlawiner. Seit 1992 blödeln die beiden herum, was das Zeug hält. Jörg Jara zählt zu den gefragten Bauchrednern in Deutschland. Bei ihm bekam man schnell den Eindruck, seine beiden Figuren Herr Jensen und der Vogel Olga sind wirklich quicklebendig. Die Pointen jedoch waren nicht gerade die neuesten. Dennoch wurde viel gelacht. Das war auch bei Achnes Kasulke der Fall. Die Putzfrau mit der großen Schnauze plauderte zum Beispiel Neuigkeiten von ihren Erwin aus. Nicht ganz so gut war der Vortrag von Manni, dem Rocker. Viele seiner Witze kannte man schon von früher. Zudem hatte man einige schon von seinen Vorrednern gehört.

Dass ein Clown gute Musik machen kann, erlebten die Zuhörer mit Bruce Kapusta. Er war schon häufiger mit seiner goldenen Trompete im Opernhaus zu Gast. Er versetzte mit kölschen Tönen das Publikum in Stimmung. Begeistert aufgenommen wurde der Gesang der drei Garderottis, deren Markenzeichen schwarz-weiße Kilts sind.

Mit einer außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Bühnenpräsenz trat Herr Niels auf. Der wie Karl Valentin gekleidete Hannoveraner führte humoristisch pantomimisch erstaunliche Schief- und Schräglagen vor, die man allerdings eher in einem Varieté als bei einer Karnevalssitzung erwarten würde. Schließlich waren dann noch die fantastischen Tanz-Einlagen der Rheinmatrosen zu sehen, eine der besten Tanzgarden am Rhein. Und last not least füllten dann noch die Oecher Penn, eine mit drei Bussen angereiste Garde aus Aachen die Bühne des Theaters. Sicherlich hat das Stammpublikum schon bessere Prunksitzungen an dieser Stelle gesehen, aber die Hauptsache war, es hat allen wieder richtig Spaß gemacht.

(RP)
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