Duisburg Originelle Klarinettentrios im Profile-Kammerkonzert

Duisburg · Ludwig van Beethoven schuf 1798 ein ganz besonderes Werk. Sein Opus 11 ist ein Trio in B-Dur für die kontrastierenden Instrumente Klarinette, Violoncello und Klavier. Als Finale gibt es geistvolle Variationen über den damaligen Wiener Opern-Hit "Pria ch'io l'impegno" aus "L'Amore marinaro" ("Der Korsar oder die Liebe unter Seelauten") von Joseph Weigl, daher nennt man dieses Werk "Gassenhauertrio".

Im zweiten Profile-Kammerkonzert der Duisburger Philharmoniker wurde jetzt geschickt das Problem gelöst, mit welchen anderen Kompositionen man dieses kombinieren kann, außer mit dem Trio a-Moll op. 114 (1891) von Johannes Brahms. Im Opernfoyer im Theater erklang das halbstündige, von einer Begegnung mit Brahms angeregte und doch bereits charakteristisch flackernde Trio d-Moll op. 3 (1896) von Alexander Zemlinsky (1871-1942). Als heiteres Gegenstück gab es am Ende noch das viertelstündige Trio (1973) von Nino Rota (1911-1979), bekannt durch seine Filmmusiken für Federico Fellini und zu "Der Pate" von Francis Ford Coppola.

Der stellvertretende philharmonische Soloklarinettist Andreas Oberaigner betörte hier mit seinem herrlich passenden "Wiener" Ton, schließlich waren zwei der drei aufgeführten Werke in Wien entstanden. Mit dem philharmonischen Solocellisten Fulbert Slencka und dessen Gattin Mirela Slencka (Klavier) formte er ein vorzügliches Trio. Freilich ging man bei Zemlinsky noch ein wenig zu vorsichtig zu Werke, und nicht immer wurde die Schwierigkeit überwunden, das Cello auch hörbar zu machen. Das Ganze war aber ein großer Erfolg, und als Zugabe erklang noch einmal der schöne langsame Satz aus dem Beethoven-Trio.

Im nächsten, dritten Profile-Konzert am Sonntag, 24. Januar 2016, um 11 Uhr, im Opernfoyer, spielen Mitglieder der Duisburger Philharmoniker ausgedehnte romantische Nonette von Franz Lachner und Brahms. Karten gibt es am einfachsten unter Telefon 0203 283 62 100.

(hod)
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