Duisburg Outlet: Verband warnt vor negativen Folgen

Duisburg · Der Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Niederrhein hat sich erneut gegen den Bau eines Factory Outlet Centers (FOC) in Marxloh ausgesprochen. Der Verband appelliert an den Rat, vor der Entscheidung die Gegenargumente eines jetzt vorgelegten Gutachtens des deutschen Einzelhandelsverbandes (HDE) zu berücksichtigen. Das Gutachten kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, ein Outlet-Center sei ein "funktionsräumlich nicht vernetzbarer Einzelhandels-Schwerpunkt ohne Koppelungs- und Synergieeffekte mit der Innenstadt". Das Zentrum würde zudem nicht unerheblich Umsatzverluste in den Nachbarstädten nach sich ziehen, die auch städtebauliche Auswirkungen nach sich ziehen könnten.

Bereits eingeleitete Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Duisburger Innenstadt würden durch das Vorhaben konterkariert. Paradox sei, dass Duisburg versuche, die City vom Verkehr zu entlasten und gleichzeitig ein FOC fördere, dessen Kunden zu 95 Prozent mit dem Auto anreisten. Das Gutachten geht von 7884 täglichen Fahrten zum Outlet Center aus. Das entspricht rund 2,4 Millionen Autofahrten pro Jahr.

Unterdessen hat sich die Bürgervereinigung Stadtmitte Duisburg für ein Factory Outlet Center in der Altstadt ausgesprochen. Vorbild könne zum Beispiel die FOC-Metropole Metzingen sein. Hier sei in den Jahren ein ganzer Stadtteil entstanden, der schwerpunktmäßig dem Outlet-Handel gewidmet ist. In der Altstadt sei alles bereits vorhanden: Viele tausend Quadratmeter stünden sofort zur Verfügung. Es seien keinerlei Genehmigungen, Nutzungsänderungen oder Zustimmungen von Nachbargemeinden erforderlich, erklärte der Vorsitzende der Bürgervereinigung, Willi H. Decher. Die Sortimente sollten hochwertig sein und von Nobelherstellern zu günstigen Preisen angeboten werden.

(RP)
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