Duisburg Papierfabrik Walsum befindet sich wieder in der Insolvenz

Duisburg · Für einige Tage stand in der Papierfabrik Walsum die Produktion still, ab heute soll die Produktion wieder laufen. Das Unternehmen befindet sich erneut in finanziellen Schwierigkeiten, am vergangenen Dienstag wurde deshalb beim Amtsgericht Duisburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Das Gericht hat Rechtsanwalt Dr. Andreas Röpke zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er ist Partner in der Duisburger Kanzlei Henneke Röpke. Sein Kollege Dr. Sebastian Röpke war der vorherige Insolvenzverwalter der Papierfabrik, in der etwa 275 Mitarbeiter beschäftigt.

Erst kürzlich noch befand sich die Papierfabrik in der Insolvenz und hoffte, die etwa sieben Monate andauernde Krise, während der etliche Gespräche mit möglichen Investoren geführt wurden, mit der Übernahme des Walsumer Werks durch die in Luxemburg ansässige Green Elephant Industrial Holding zum 19. Februar hinter sich zu lassen. Doch der Investor stellte dem Unternehmen die zugesagten Gelder, die nötig sind, um den Betrieb am Laufen zu halten, nicht zur Verfügung, wie Betriebsratsvorsitzender Jürgen Strauß gestern sagte.

Das Werk in der Nähe des Walsumer Rheinufers benötigt pro Woche rund zwei Millionen Euro Kapital für Rohstoffe und Energie. Weil diese Betriebsmittel aber nicht flossen, konnten Zulieferer nicht mehr bezahlt werden. Aufgrund fehlender Liquidität wurde für die Geschäftsführung der Papierfabrik Walsum schließlich der Gang zum Insolvenzgericht unvermeidlich.

Die Belegschaft sei natürlich enttäuscht über diese nicht vorhersehbare Entwicklung, habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass es weitergehe, meinte der Betriebsratsvorsitzende. Von sich selbst sagt Strauß, "nun wieder auf Kampfmodus geschaltet" zu haben. Der neue Insolvenzverwalter wolle den Betrieb weiterführen und habe vorerst drei Monate Zeit, um einen neuen Investor zu finden, mit dem das Werk eine Zukunft habe, so der Betriebsratschef.

Jürgen Strauß versicherte, dass die Papierfabrik ihre Verträge mit Kunden erfüllen werde. Auch in der kurzen Zeit des Produktionsstillstands seien sie weiterhin mit Papier beliefert worden.

(RP)
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