"Pegida" in Duisburg Krawalle bei Demos - drei Festnahmen

Duisburg · Am Montagabend hat sich die fremdenfeindliche Gruppierung "Pegida" zu einer Demonstration vor dem Duisburger Hauptbahnhof versammelt. Es kam zu Ausschreitungen, Flaschen flogen. Vermummte attackierten Polizei-Pferde. Es gab drei Festnahmen.

Pegida-Anhänger demonstrieren vor Duisburger Hauptbahnhof
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Pegida-Anhänger demonstrieren vor Duisburger Hauptbahnhof

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Foto: Christoph Reichwein

Am Abend standen sich Pegida-Demonstranten und Linke am Bahnhofsvorplatz gegenüber. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die beiden teils gewaltbereiten Lager auseinanderzuhalten. Beide Gruppen hatten ihre Anhänger zuletzt im Internet dazu aufgerufen, an den Kundgebungen in Duisburg teilzunehmen. Von den etwa 150 "Pegida"-Teilnehmern sind mindesten 70 der Hogesa- und Hooligan-Szene zuzurechnen, berichtet die Polizei.

Zunächst lieferten sich die unterschiedlichen Lager nur lautstarke Wortgefechte. Gegen 20 Uhr, als "Pegida" seinen Demonstrationszug begann, eskalierte die Lage. Etwa 100 Gegendemonstranten versuchten, die Polizeisperre zu durchbrechen. Die teilweise Vermummten rissen dabei einige Bauzäune um, gingen die Polizei-Pferde mit Absperrbaken an und bewarfen die Beamten mit Flaschen, berichtet die Polizei.

 Bei einer großen Demonstration in der Duisburger Innenstadt, sollen linke Demonstranten Polizeipferde mit Pfefferspray verletzt haben.

Bei einer großen Demonstration in der Duisburger Innenstadt, sollen linke Demonstranten Polizeipferde mit Pfefferspray verletzt haben.

Foto: Sebastian Fuhrmann

Zuvor waren bereits 250 weitere linksorientierte Gegendemonstranten durch die Duisburger Innenstadt gezogen und um etwa 19.30 Uhr an der Bahnhofsplatte angekommen. Ein Sprecher dieser Demo hatte die rund 250 Antifa-Demonstranten dazu aufgerufen, dass alle nach Hause gehen sollten. Allerdings in Gruppen, denn es seien "Neo-Nazis" in der Stadt unterwegs. Unklar ist, ob dies eine Taktik war, damit sich die Gegendemonstranten Richtung "Pegida" bewegen konnten.

Denn ein Teil der aufgelösten Demonstration machte sich danach auf den Weg in Richtung der "Pegida"-Anhänger. Dort kam es zu den Auseinandersetzungen mit der Polizei. Augenzeugen berichten von linken Demonstranten, die die Polizei-Pferde der Reiterstaffel mit Pfefferspray verletzten. Bestätigt ist das nicht.

Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Drei Störer konnten dabei festgenommen werden. Gegen sie sind Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet worden. Einen 16-Jährigen, der vermummt mit einer Fahnenstange auf einen Polizisten eingeschlagen hatte, übergaben die Beamten nach den Eltern, auch gegen ihn gibt es eine Anzeige.

Gegen 21 Uhr löste sich die Demonstration auf. Bislang waren die Protestzüge in Duisburg stets friedlich geblieben. Reisende müssen mit Verkehrsbeeinträchtigungen rund um den Hauptbahnhof rechnen.

(sef)
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