Duisburg Petra Vogt, CDU

Duisburg · Der 14. Mai 2012 war für Petra Vogt fraglos einer der spannendsten Tage ihres Lebens. Denn erst spät am Wahlabend stand für sie fest, dass sie für die CDU in den Landtag gehen wird.

Bis dahin hatte sie ausschließlich kommunalpolitische Erfahrung gesammelt, unter andrem als CDU-Ratsfraktionsvorsitzende. Ganz so spannend wird es am 14. Mai dieses Jahres wohl nicht werden. Dass sie ihren Direktwahlkreis Neudorf/Stadtsüden direkt ziehen kann, also hier von allen Bewerbern die meisten Stimmen bekommt, ist zwar so gut wie auszuschließen.

Aber mit Platz zehn auf der Landesliste ihrer Partei gilt sie als vergleichsweise "sicher" gesetzt. Doch letztlich ist alles davon abhängig, wie viele ihrer Parteifreunde im Land ein Direktmandat erhalten und wie viele über die Liste nachrücken. Das vorherzusagen, ist unmöglich. Vorsichtshalber hat sich die 47-Jährige darum schon mal als Lehrerin zurückgemeldet und würde, wenn es mit dem Landtag nicht klappen sollte, wieder an ihre alte Schule zurückkehren, an das kaufmännische Berufskolleg in Neudorf.

Theoretisch könnte sie aber durchaus auch als künftige Schulministerin alles das verbessern, das ihr bildungspolitisch großes Unbehagen bereitet. Mit 23,3 Prozent der Stimmen schnitt sie bei der Landtagswahl vor fünf Jahren im Vergleich zu ihren Duisburger CDU-Mitbewerbern mit Abstand am besten ab. Stadtweit fuhr die CDU damals mit 16,6 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis ein. Inhaltlich setzt Petra Vogt vor allem auf das Wahlkampfthema, in dem sie quasi zu Hause ist: auf die Schulpolitik.

Jahrelang hat sie im Dienst als Berufsschullehrerin die Defizite des Bildungssystems am eigenen Leib zu spüren bekommen, die sie kritisiert. Als schulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Landtag lieferte sie sich in den vergangenen fünf Jahren immer wieder Wortgefechte mit der grünen Schulministerin und gab die schulpolitische Linie ihrer Fraktion entscheidend mit vor. Bei Gesprächen über Unterrichtsausfall oder auch Lehrermangel wird Petra Vogt - ansonsten eher gelassen, ruhig und abwartend - richtig sauer.

Denn Leidtragende seien in erster Linie die Kinder, von denen unsere Zukunft abhängt. Und die hätten eine andere Schulpolitik verdient. Davon ist sie fest überzeugt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort