Duisburg Pfarrer spricht bei "Pegida" - Bistum distanziert sich

Duisburg/Emmerich · Bei der "Pegida"-Kundgebung in Duisburg hat der Emmericher Pfarrer Paul Spätling eine Rede auf der Bühne der Islamgegner gehalten. Das Bistum Münster teilte in einer Stellungnahme mit, Spätling schüre mit seinen Äußerungen eine Feindlichkeit gegen den Islam und missbrauche seine Autorität als Pfarrer.

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Foto: Christoph Reichwein

Vor rund 500 "Pegida"-Anhängern sagte der Geistliche, dass er das erste Mal auf so einer Veranstaltung sei. Er sei gekommen, um sein Unverständnis darüber zu bekunden, dass bei der "Pegida"-Demo in Köln vor zwei Wochen die Lichter des Kölner Doms ausgeschaltet worden waren. "Ich halte das für sehr betrüblich", sagte Spätling am Sonntagabend in Duisburg. Dafür bekam er viel Applaus von den Islamgegnern. Danach marschierte er mit den "Pegida"-Leuten durch die Stadt.

Das Bistum Münster rief am Dienstag eine Krisensitzung ein. In einer Stellungnahme teilte das Bistum mit:

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"Wir weisen die Aussagen von Herrn Pfarrer Spätling entschieden zurück. Wir distanzieren uns mit Nachdruck von seinem völlig verzerrten Bild von Geschichte und Gegenwart. Herr Pfarrer Spätling bedient mit seinen Äußerungen undifferenzierte Klischees gegenüber dem Islam. Er schürt mit seinen Aussagen eine Feindlichkeit gegen "den Islam", die wir für gefährlich erachten. Mit solchen Äußerungen — für die Herr Pfarrer Spätling, indem er äußerlich sichtbar als katholischer Priester auftritt, auch noch seine Autorität als Pfarrer und Priester missbraucht — legt er die Grundlagen für rechte Ideologien, für Fremdenfeindlichkeit und für ein Gegeneinander der Religionen, die in der katholischen Kirche keinen Platz haben."

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