Duisburg Pfarrerin gegen Professur von Alice Schwarzer

Duisburg · Pfarrerin Dr. Sabine Plonz, zuständig im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg für Islamarbeit, Integration und Migration, kritisiert, dass Alice Schwarzer als Gastprofessorin an der Universität sprechen soll.

Das ist Alice Schwarzer
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Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Mercator-Professur soll, so Dr. Plonz, dem Geist der Weltoffenheit verpflichtet ein. Doch stehe Alice Schwarzer "nicht für sachlichen, wissenschaftlich begründeten Meinungsaustausch". Vielmehr reite sie "auf der anti-islamischen Welle". In ihren Artikeln und in Talkshows denunziere Frau Schwarzer, so die Duisburger Pfarrerin, Kopftuch tragende muslimische Frauen als Islamistinnen.

Frau Schwarzer arbeite mit "Klischees, derer sich auch das populistische Spektrum von Th. Sarrazin und G. Wilders bis zu "Pro NRW" bedient". Pfarrerin Dr. Plonz kritisiert konkret einen Auftritt in der Fernsehsendung "Menschen bei Maischberger".

Dort habe Alice Schwarzer die Pädagogische Leiterin der Ditib-Bildungs— und Begegnungsstätte in Marxloh Z. Yilmaz als Trägerin eines "islamistischen Kopftuches" bezeichnet. Auch habe Frau Schwarzer, "ohne Belege zu nennen" angedeutet, die Duisburger Begegnungsstätte sei auf dem Weg zu Abschottung und Fundamentalismus.

Frau Schwarzer verfälsche da Inhalte. Daher sei es zu bedauern, wenn sie nun in das seriöse Umfeld der Universität eingeladen werde. Die Universität sollte mit diesem Auftritt nicht versuchen wollen, "vom Geschäft mit dem Populismus zu profitieren".

Pfarrerin Dr. Sabine Plonz hat nach der Maischberger-Sendung einen offenen Brief an Alice Schwarzer geschrieben, der inzwischen auch im Internet auf der Seite des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg nachzulesen ist: www.kirche-duisburg.de

(RP)
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