Duisburg FOC - Planungen laufen weiter

Duisburg · Rainer Enzweiler, CDU-Ratsfraktionsvorsitzender und Mitglied der Rats-Kommission, die sich mit dem Factory Outlet Center (FOC) befasst, baut auf eine neue Geschäftsführung.

 Das Designer Outlet Center (DOC) im niederländischen Roermond ist so etwas wie ein Vorbild für ein ähnliches Zentrum in Duisburg.

Das Designer Outlet Center (DOC) im niederländischen Roermond ist so etwas wie ein Vorbild für ein ähnliches Zentrum in Duisburg.

Foto: ARchiv

Am Montag hat der Stadtrat dem Entwickler des FOC eine neue Frist gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Politiker eigentlich schon gewusst haben, dass der Investor, die Douvil GmbH, eine Tochter der German Development Group, nach wie vor am Ball ist und in Kürze mit einem neuen Geschäftsführer durchstarten will.

Der Vernehmen nach ist der bisherige, Roger Sevenheck, zwar noch bei dem Unternehmen beschäftigt, aber nicht mehr lange, heißt es. Ihm wird der vorgeworfen, Geld für das Duisburger Projekt in ein anderes umgeleitet zu haben. In den Startlöchern steht ein niederländischer Geschäftsmann, der sich so viele Anteile an der Douvil GmbH sichern will, dass er die Federführung bei der Projektentwicklung in Projekt Marxloh übernehmen kann. "Denn offenbar ist er von dem Erfolg des FOC überzeugt", sagt Rainer Enzweiler. Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion hat vor Jahren die ersten Kontakte hergestellt und das Projekt für Marxloh an Land gezogen.

Die Euphorie von Enzweiler teilen längst nicht alle: Die Linken haben wie berichtet bei ihrem jüngsten Parteitag den Ausstieg beschlossen, was ihre eigen Ratsfraktion nicht daran hindert, daran festzuhalten. Der Prüfantrag von Rot-Rot-Grün im Rat und das gesetzte Ultimatum könnte ein Versuch sein, sauber aus der Sache rauszukommen (und dem Druck der Bürgerinitiative nachzugeben, die den Abriss der Zinkhüttenplatz-Siedlung verhindern will).

Doch Enzweiler hat in der überparteilichen Arbeitsgruppe solche Ausstiegs-Signale noch nicht ausgemacht. "Wir sind uns einig und wollen das FOC", bekräftigt er. Nach ersten Kontakten zu dem neuen Investor sei er von dessen Finanzkraft überzeugt.

Gegner des FOC führen allerdings auch Gutachten an, die gegen das Zentrum sprechen. Im Wesentlichen wird der Abstand zu den Grillo Werken als zu gering eingeschätzt. "Auch hier zeichnen sich Lösungsmöglichkeiten ab", so Enzweiler. Würde ein Teil des FOC überdacht, entstünde ein Schutzraum, in den sich die Besucher bei einem Störfall in Sicherheit bringen könnten. Dass die Stadt auf einem Gelände, das Grillo gehört und es auch nicht abgeben will, ein Parkhaus geplant hat, "ist gar kein Problem. Darauf kann man auch verzichten", so Enzweiler.

Eine Absage des FOC-Projektes hingegen wäre für den Duisburger Norden eine Katastrophe. Es gäbe schon jetzt Händler, die angekündigt hätten, den Stadtteil zu verlassen, wenn aus dem Besuchermagneten nichts werden sollte. Die Siedlung am Zinkhüttenplatz steht mehr als halb leer. "Was soll der Eigentümer Immeo damit anfangen? Die leeren Wohnungen einfach wieder vermieten, das klappt nicht. Dazu müsste viel zu viel investiert werden", ist Enzweiler überzeugt. Außerdem: "Die Rhein-Ruhr-Halle fällt in sich zusammen. Die Stadt hat aber nicht das Geld, um sie abzureißen", — und um sie zu reaktivieren erst recht nicht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort