Thema Designer Outlet Center Planungen verunsichern den Handel

Duisburg · IHK und Einzelhandelsverband fordern den Stadtrat auf, den DOC-Planungen nicht zuzustimmen.

 Die Outlet in Zweibrücken ist erfolgreich.

Die Outlet in Zweibrücken ist erfolgreich.

Foto: DOC Roermond/McArthurGlen/Gilles Pecqueur/Simone Sass

Die Proteste gegen die Planungen, auf dem Güterbahnhofsgelände ein Designer Outlet Center (DOC) zu errichten, halten an. Diese Überlegungen stünden im Widerspruch zu "sämtlichen Zielen der bisherigen Stadtentwicklungspolitik, die bislang auf die Stärkung und Attraktivierung der Innenstadt abzielte", so der Einzelhandelsverband und die IHK und ihre Gremienvertreter in einer gemeinsamen Stellungnahme. Finanzielle und personelle Ressourcen, die zur Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt (IHI) und für die Einstellung der Altstadtmanager eingesetzt worden seien, würden ebenso entwertet wie der Einsatz von Steuergeldern (Städtebaufördermittel) zur Umsetzung des IHI-Konzeptes. Die Planungen sorgten für Verunsicherung bei Investoren sowie bei den Geschäftsleuten. Mit deren finanziellem Engagement könne bei einer Ansiedlung eines DOC nicht gerechnet werden. Die Verfasser der gemeinsamen Erklärung warnen, dass verlässliche Rahmenbedingungen ein bedeutender Standortfaktor für eine Kommune seien. "Hektische Einzelfallplanungen schmälern die notwendige Verlässlichkeit und damit die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Duisburg".

Wie andere sprechen sich auch IHK und Einzelhandelsverband dafür aus, für das Güterbahnhofsgelände hochwertige innerstädtische Wohnbebauung und Büronutzung vorzusehen. Für beides bestehe erheblicher Bedarf. Einig sind sie in der Einschätzung, dass das DOC zu weit von der City entfernt liegt, als dass die dortigen Kunden auch noch in die Innenstadt kämen. Daran würden auch Anbindungen, über die noch nachgedacht wird, 1nichts ändern.

Gleichzeitig wenden sich der Kö-Geschäftsmann Dirk Uhlig im Namen von mehr als 30 weiteren Kollegen an die Öffentlichkeit. Auch dieser Kreis erinnert an die Überlegungen, die Brache am Güterbahnhof für Wohn- und Büroflächen zu entwickeln. Die abzuschöpfenden Erträge des geplanten Einkaufscenters würden sicherlich nicht der Stadt zugute kommen, "sondern der Steueroptimierung internationaler Handelsketten unterliegen". Wird das DOC gebaut, würden die Erträge des Innenstadthandels sinken, dem das Wohlergehen der Stadt noch am Herzen liege. Die Bürger sollten nicht vergessen, dass der Erfolg der Stadtentwicklung schnell auf die eigene Situation durchschlage.

Die Ratsfraktion Die Linke will am Mittwoch den Antrag stellen, das Krieger-Vorhaben abzulehnen und eine Entwicklung nach den Inhalten des Masterplans von Foster zu favorisieren. Unter anderem solle die Stadt Verhandlungen aufnehmen, um das Grundstück zu kaufen.

(RP)
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