Aktionswoche gegen Taschendiebstahl Polizei Duisburg gibt Tipps gegen Langfinger

Duisburg · Die Polizei in Nordrhein-Westfalen will die Bürger mit einer "Aktionswoche gegen Taschendiebstahl" für die Tricks der Langfinger sensibilisieren. Auch die Polizei in Duisburg ist dabei. Die städtische Statistik für Taschendiebstähle ist seit 2012 rückläufig. Doch nur wenige Täter werden gefasst.

NRW-Innenminister Ralf Jäger startete die Aktion am Montag in Essen. Dort stellte der Minister auch die landesweiten Zahlen vor: Im Durchschnitt wurden 2013 pro Tag in NRW 135 Taschendiebstähle begangen. Und die Fallzahl hat in der NRW-Statistik im Vergleich zu 2012 zugenommen.

Auch in Duisburg nahmen die Fälle von Taschendiebstahl im ersten Halbjahr 2014 zu. Bislang sind der Polizei 704 Taschendiebstähle gemeldet worden, das ist ein Plus von 107 Fällen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013, heißt es in einer Pressemitteilung. Vergleicht man aber die Jahre 2013 und 2012, so ist die Statistik für Duisburg rückläufig: Im Jahr 2013 wurden 1121 Taschendiebstähle in der Stadt gemeldet, das waren 20 Prozent weniger als 2012.

Niedrige Aufklärungsquote

Das besondere Problem bei Taschendiebstählen: Nur eine von 17 Taten kann aufgeklärt werden. Das bedeutet: Wer Opfer eines Taschendiebstahls wird, sieht gestohlenes Geld, Papiere und Kreditkarten zumeist nie wieder.

"Die Aufklärungsquote bei Taschendiebstählen lag in den vergangenen Jahren stets bei etwa fünf Prozent", sagt Frank Scheulen, Pressesprecher des Landeskriminalamts NRW. Zum Vergleich: Fasst man alle Straftaten zusammen, lag die Aufklärungsquote in NRW 2013 bei 48,90 Prozent. Dass die Quote bei den Taschendiebstählen so niedrig ist, liege daran, dass Taschendiebe meist in Gruppen auftreten und dann sehr geschickt vorgehen, so Scheulen.

"Ein Taschendiebstahl läuft meist so ab: Der erste Täter zieht Ihnen das Portemonnaie aus der Tasche. Dann übergibt er es sofort seinem Komplizen, und dieser übergibt es womöglich noch an einen dritten Täter", sagt Scheulen. "Das wiederum bedeutet: Selbst, wenn Sie merken, dass Sie bestohlen werden und die Polizei den ersten Täter festnehmen kann, finden die Beamten bei ihm meist kein Diebesgut. Dann müssen wir den Täter wieder laufen lassen", so Scheulen.

Taschendiebe mögen das Gedränge

Taschendiebe sind vor allem dort aktiv, wo großes Gedränge herrscht: Am Bahnhof, in der Fußgängerzone, in Kaufhäusern oder morgens in der U-Bahn. Während der Aktionswoche gegen Taschendiebstahl erklärt die Polizei im Rahmen verschiedener Veranstaltungen auch, wie sich Bürger am besten schützen können.

Wertsachen sollten stets in gut verschlossenen Innentaschen in der Kleidung aufbewahrt werden und im Gedränge sollte man besonders gut auf seine Handtaschen achten. Ein Tipp ist, die Tasche nicht über der Schulter, sondern unter dem Arm zu tragen, so die Polizei Duisburg. Außerdem sollte man besser misstrauisch reagieren, wenn man von fremden Personen angesprochen und abgelenkt wird.

Auch NRW-Innenminister Jäger wurde während einer Pressekonferenz zur Aktionswoche Opfer eines Taschendiebes: Radioreporter erlaubten sich einen Scherz und klauten ihm sein Smartphone aus der Hosentasche.

Polizei Duisburg berät an Info-Ständen

Weitere Informationen, wie man sich vor Taschendiebstahl schützen kann, stellt die Polizei im Internet unter www.polizei.nrw.de und www.polizei-beratung.de bereit.

In Duisburg gibt es während der Aktionswoche noch zwei Infostände, an denen die Polizei Bürgern Tipps gibt, wie sie sich vor Taschendiebstahl schützen können: Am Mittwoch, 1. Oktober wird der Infostand von 10 bis 12.30 Uhr auf dem Hochfelder Markt und am Nachmittag von 14 bis 16.30 Uhr auf der Königstraße im City-Palais aufgebaut.

(lsa)
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