Duisburg Polizei machtlos: "Pegida" will weiter demonstrieren

Duisburg · Am Montagnachmittag wird der Bereich vor dem Duisburger Hauptbahnhof wieder großräumig abgesperrt. Denn die islamkritische "Pegida"-Bewegung wird sich erneut um 18 Uhr am Fernbusbahnhof treffen. Die Polizei ist machtlos.

Vom Bahnhof aus wird "Pegida" über die Mercator-, Wittekind-, Fürsten-, Günther-, Hohe- und Friedrich-Wilhelm-Straße zurück zum Bahnhofsvorplatz marschieren. 400 Teilnehmer hat der Versammlungsleiter angemeldet. Obwohl es höchst wahrscheinlich nicht annähernd so viele sein werden - am vergangenen Montag zählte die Polizei nur noch etwa 170 "Pegida"-Anhänger -, das Aufgebot an Polizei-Hundertschaften wird wieder enorm sein.

Ex-Rocker spricht bei "Pegida"-Umzug in Duisburg
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Einzelhändler haben sich bereits darüber beklagt, dass ihr Geschäft massiv unter den Demonstrationen und Gegendemonstrationen rund um den Hauptbahnhof leide. Auch so mancher Anwohner wird die großräumigen Absperrungen und den Lärm vor seiner Haustür bereits leid sein. Deshalb hatte die Polizei auch versucht, mit Pegida ins Gespräch zu kommen und die Veranstalter der Demonstrationen in Duisburg zu bitten, auf einen anderen Ort auszuweichen - mit wenig Erfolg. "In einem intensiv geführten Kooperationsgespräch ist es der Polizei nicht gelungen, den Versammlungsort in einen anderen Teil Duisburgs zu verlagern", teilte die Polizei jetzt mit. "Der Anmelder der "Pegida" ist auf verschiedene Vorschläge nicht eingegangen."

Da es der Polizei von sich aus nicht möglich sei, das, wie sie es ausdrückt, "überragend hohe Gut der Versammlungsfreiheit durch eine Auflage zur Verlagerung des Versammlungsortes zu beschränken", bleibt also heute alles beim Alten: "Pegida" wird ab 18 Uhr am Fernbusbahnhof demonstrieren und dann durch die Straßen ziehen. Das "Duisburger Netzwerk gegen Rechts" und das Bündnis "Duisburg stellt sich quer" planen Kundgebungen ab 17.30 Uhr vor dem Hauptbahnhof auf dem Portsmouthplatz; hier werden etwa 800 Teilnehmer erwartet (am vergangenen Montag waren es zirka 300).

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Foto: dpa, abu tmk

Bereits ab 16 Uhr richtet die Stadt Duisburg entlang der Zugstrecke Halteverbote ein, die bis zum Einsatzende der Polizei bestehen bleiben. Fahrzeuge, die nach 16 Uhr noch dort parken, werden abgeschleppt. Ab 16 Uhr muss auch schon mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden. Die Polizei wird die Zufahrten zur Innenstadt von der Saarstraße, Mercatorstraße, Friedrich-Wilhelm-Straße/Düsseldorfer Straße sperren.

Auch der Busverkehr der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) wird beeinträchtigt. Die Fahrgäste müssen mit Verspätungen und kurzfristigen Umleitungen auf folgenden Linien rechnen: 921, 923, 924, 926, 928, 929, 933, 939, 944, SB10, SB30, und SB42. Die Haltestelle "Tonhallenstraße" wird in beide Fahrtrichtungen nicht angefahren. Nähere Informationen für Bus und Bahn gibt es im Internet unter www.dvg-duisburg.de und unter der Telefonnummer 0203 6044555.

Die Polizei richtet für Bürger heute in der Zeit von 8 bis 22 Uhr erneut ein Servicetelefon ein. Die Telefonnummer lautet: 0203 280-1065.

(RP)
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