Duisburg Polizei stürmt ,Bandidos-Place'

Duisburg · Auf richterliche Anordnung des Amtsgerichts Duisburg begann der Großeinsatz Freitag um 17 Uhr an der Charlottenstraße. Polizei hüllt sich in Schweigen, ob und was gefunden wurde.

Polizei durchsucht "Bandidos Place"
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Polizei durchsucht "Bandidos Place"

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Die Charlottenstraße abgeriegelt, weitere umliegende Straßen abgesperrt:Um 17 Uhr starteten Polizeikräfte, die sich teilweise mit Sturmmasken unkenntlich gemacht hatten, eine Durchsuchung des Vereinslokals der Bandidos. Auf richterliche Anordnung des Amtsgerichts Duisburg fand die Durchsuchung statt — wie schon zuvor am gestrigen Tag in Frechen und Kerpen in Räumen der Hells Angels.

Mehr als 30 Polizeibeamte mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen sorgten dafür, dass sich niemand dem Haus nähern konnte. Zusätzlich sperrte rund ein Dutzend Polizeifahrzeuge den Einsatzort ab. Erheblich beeinträchtigt war der abendliche Berufsverkehr, es kam zu längeren Staus.

Mit Suchhunden

Wie viele Einsatzkräfte zusammen gezogen worden waren, wollte vor Ort Werner Friese vom Duisburger Polizeipräsidium nicht sagen, auch nicht, ob es sich nur um Duisburger Beamte handelte. Die Einsatzkräfte, die die Durchsuchung durchführten, hatten Suchhunde dabei. Gegen 17.40 Uhr, die Durchsuchung des Hauses lief immer noch, wurden die Straßensperrungen aufgehoben, Passanten konnten wieder durch die Charlottenstraße gehen.

Ein Anwohner dieser Straße zeigte sich "verwundert" darüber, dass die Polizei die Türen aufgebrochen hatte, obwohl doch der Hausmeister unterwegs gewesen sei. "Warum geht's überhaupt immer nur gegen die Bandidos, obwohl einer von denen erschossen wurde?" fragte er. Die Hells Angels hätten doch ganz in der Nähe auch Etablissements. Der Mann versicherte, nicht zu der einen oder anderen "Gruppe" zu gehören."

Problemlos

Während der Aktion kamen vier Männer in Bandidos-Bekleidung zum Schauplatz, wurden aber von der Polizei weggeschickt. Sie telefonierten in der Nähe, kurze Zeit später kamen zwei weitere Bandidos-Anhänger, die dann in das Gebäude hineingelassen wurden. Am Abend erklärte Kriminalhauptkommissar Ramon van der Maat, Pressesprecher der Duisburger Polizei, dass der Einsatz "problemlos" vonstatten gegangen sei und im Rahmen des Landfriedensbruchs ermittelt worden sei. Der Einsatz habe im engen Kontakt mit der in Münster gebildeten Sonderkommission stattgefunden. Ob und was gefunden wurde, darüber sagte van der Maat nichts.

In der Nacht hat die Polizei zudem weitere Treffpunkte der "Bandidos" und "Hells Angels" in NRW durchsucht, unter anderem das Clubheim der Hells Angels in Frechen.

Außerdem wurden die Clubheime der "Bandidos" in Aachen, Schwerte, Gelsenkirchen und Siegen überprüft. Dabei wurden rund 65 Personen kontrolliert. Die Polizei stellte unter anderem Messer, Baseballschläger, eine Axt und einen Teleskopschlagstock sicher.

(RP)
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