Duisburg Prinzencrew mit familiärem Bezug

Duisburg · Die Narrenhochburg Serm hat seit dem Wochenende einen neuen Prinzen. Frank Schulte wird als Prinz Frank I. mit Hofmarschall Paul Welk die Sermer durch die weitere Session führen.

 Frank I. hielt jubelnd Einzug in das Festzelt auf dem auf dem Kasselle-Pitter-Platz. Die Stimmung war bei den Sermern diesmal besonders gut.

Frank I. hielt jubelnd Einzug in das Festzelt auf dem auf dem Kasselle-Pitter-Platz. Die Stimmung war bei den Sermern diesmal besonders gut.

Foto: Andreas Probst

Die Show rund um die Prinzenkürung war schon mal besser besucht, diesmal wollten laut Pressesprecher Dirk Martini knapp 400 Narren dabei sein, wenn das traditionell gut gehütete Geheimnis, wer denn nun die Sermer Narren für den Rest der Session regiert, aufgelöst wird. Die KG Südstern hatte sich mit ihrem Programm rund um die offizielle Prinzenproklamation wieder sehr viel Mühe gegeben.

Nachdem Vorstand, Elferat, Prinzengarde und die immer gut gelaunten Amazonen, musikalisch begleitet vom Tambourcorps Serm und dem Blasorchester der Stadtwerke Krefeld, Einzug in das Festzelt auf dem Kasselle-Pitter-Platz gehalten hatten, hieß es Bühne frei für die vereinseigenen Tanzformationen. Den Anfang machten die munteren "Sternschnuppen", deren jüngste Mitglieder noch im Kindergartenalter sind. Auch technische Schwierigkeiten zu Beginn ihrer flotten und fröhlichen Tanzdarbietung machten dem tänzerischen Nachwuchs keine Probleme.

Danach zeigten die "Großen", die Tanzformation "Südsterne" ihre temporeiche Tanz-Performance, bei der sie zu fetzigem Sound unter anderen auch "99 Luftballons" steigen ließen. Vor dem protokollarischen Höhepunkt der Proklamation des neuen Prinzen brachten die 13 Mädel der Viersener "Fauth Dance Company" den Saal mit ihrer perfekten und frischen Tanzshow endgültig in Hochstimmung.

Als Südstern-Präsident Bernd Baumann den letztjährigen Prinzen Christoph Brünning und Hofmarschall Thomas Löv ins "bürgerliche Leben" zu den Klängen von "Time To Say Goodbye" verabschiedete, erreichte die Spannung im Saal ihren Höhepunkt. Diese löste sich erst, als der designierte neue Prinz Frank Schulte und sein Hofmarschall Paul Welk umjubelt Einzug hielten - die Narren begrüßten die zukünftigen Tollitäten zum Teil auf den Stühlen stehend - und sich nur mühsam den Weg durch den Saal ebnen konnten.

Das Geheimnis war gelüftet, und nach der Übergabe von Prinzen- und Marschallskappe, Amtskette und Narrenzepter rief Bernd Baumann Frank I. zum neuen Sermer Karnevalsprinzen aus. Seit der Vereinsgründung im Jahr 1948 regiert im 3000-Seelen-Dorf ein eigener Prinz. In diesem Jahr hat die Prinzencrew einen ganz besonderen familiären Bezug, da Frank I. gleichzeitig der Onkel seines Hofmarschalls ist und Tochter Lara in diesem Jahr ihrem Vater als Pagin zur Seite steht. Auch Caro Welk hat ihren Vater Paul (Hofmarschall) im Blick, wenn es in den nächsten drei Wochen karnevalistisch "in die Vollen" geht.

Nach der feierlichen Amtseinführung des neuen Prinzen bekamen die Narren im Saal mit dem Auftritt der Bon-Jovi-Tribute-Band "Bounce" ein absolutes Highlight geboten. Mit ihrem auf Karneval und Party abgestellten Spaß-Projekt "De Handwerkers" rockten die Musiker um Frontman Oliver Henrich das Festzelt praktisch "im Konzert-Format" bis nach Mitternacht. Nicht nur im Saal schäumte die Stimmung bei den Rock-Klassikern "Highway To Hell", "Summer Of 69" und dem spektakulären "Jump" über, auch auf der Bühne hielt es kaum einen auf seinem Stuhl. Aber "De Handwerkers" hatten auch "kölsche Karnevalstön" drauf. Klar, dass die von den Südstern-Amazonen angezettelte Polonaise, bei der auch der Bounce- Frontman Gitarre spielend mittendrin war, nicht lange auf sich warten ließ. Allein die fulminante XXL-Show der populären Wülfrather Band, die erst nach Mitternacht beendet war, hätte ein ausverkauftes Festzelt verdient gehabt.

(RP)
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