Fotos Protest bei Bürgerinformation in Neumühl
Die Bürgerinformationsveranstaltung zur geplanten Errichtung einer Notunterkunft für Asylbewerber im ehemaligen St. Barbara Krankenhaus in Neumühl geriet völlig aus den Fugen. Die Polizei musste eingreifen.
Vor dem Pfarrsaal Herz Jesu in Neumühl, in dem die Bürgerinformation stattfand, hatten sich etwa 400 Anwohner versammelt.
Als einige Anwesende in Streit gerieten, verstärkte die Polizei ihr Aufgebot.
Beamte aus dem gesamten Stadtgebiet waren im Einsatz.
Im Inneren des Pfarrsaals wurde es unterdessen für Oberbürgermeister Sören Link ungemütlich. Die Anwohner machten ihrem Unmut gegen die Pläne der Stadt, im ehemaligen St.-Barbara-Hospital Asylbewerber unterzubringen, Luft.
Die Besucher bezeichneten die Vertreter der Stadt als "Feiglinge".
Sören Link wurde ausgepfiffen, als er erklärte, dass das Kontingent an Asylsuchenden, "das wir da unterbringen können, auf die Unterbringungsverpflichtungen der ganzen Stadt angerechnet wird. Das spart uns weitere Unterkünfte und eine Menge Geld. Es wäre ein Fehler diese Möglichkeit nicht zu nutzen."
Einige Neumühler warfen Link vor, ein Lügner zu sein, hätte er doch nach Anwohnerprotesten im vergangenen Jahr versprochen, das Krankenhaus nicht für die Unterbringung von Asylbewerbern zu nutzen. Darauf entgegnete Link, dass er damals nicht hätte absehen können, wie sehr sich die weltpolitische Lage zuspitzen würde.
Zusätzlichen Zündstoff in die ohnehin aufgeheizte Situation brachte die angebliche Entführung eines Kindes durch zwei Roma-Frauen. Die Meldung stellte sich als falsch heraus. Auf dem Foto zu sehen ist Planungsdezernent Carsten Tum, der die Pläne für die Nutzung des St.-Barbara-Hospitals vorstellt.