Duisburg Prototyp ab 2019 auf der Schiene

Duisburg · Der Rat der Stadt hat am Montag zugestimmt, dass die DVG neue Straßenbahnen bekommt. Damit ist der Weg für die nun notwendigen Schritte mit dem Finanzierungsvolumen von rund 135 Millionen Euro frei.

 Eine Straßenbahn von Bombardier Transportation, die schon seit einiger Zeit in unserer Nachbarstadt Krefeld unterwegs ist.

Eine Straßenbahn von Bombardier Transportation, die schon seit einiger Zeit in unserer Nachbarstadt Krefeld unterwegs ist.

Foto: Stadtwerke Krefeld

Die DVG beabsichtigt den Auftrag zur Herstellung und Lieferung an den Bahntechnikanbieter Bombardier Transportation zu vergeben, teilte sie gestern mit. Nach Ende der Einspruchsfrist für Mitbewerber soll Bombardier den Zuschlag am 8. Dezember erhalten.

Schon Ende 2019 sollen die ersten beiden Prototypen auf Duisburgs Schienen unterwegs sein. Die Serien-Auslieferung der Bahnen soll 2021 beginnen und 2023 abgeschlossen sein. Das Finanzierungsvolumen für die Bahnbeschaffung und die Zugsicherungsausrüstung beträgt voraussichtlich rund 135 Millionen Euro. "Mit der neuen Fahrzeug-Flotte sind Duisburg und die DVG für die nächsten 30 Jahre auf der Schiene bestens gerüstet", so das Unternehmen..

"Der Kauf der neuen Bahnen ist ein Meilenstein für einen zukunftsfähigen Nahverkehr und eine gute Nachricht für die Fahrgäste in Duisburg", kommentiert Oberbürgermeister Sören Link. "Die Bahnen mit ihrer modernen Ausstattung werden hoffentlich noch mehr Menschen als bisher zum Umstieg vom eigenen Pkw auf den ÖPNV bewegen."

 Da ist noch Luft nach oben: Die Grafik zeigt das Ergebnis einer Umfrage, die der ADAC gestern veröffentlichte. Danach ist unter allen deutschen Großstädten die Unzufriedenheit mit Bus und Bahn in Duisburg am größten.

Da ist noch Luft nach oben: Die Grafik zeigt das Ergebnis einer Umfrage, die der ADAC gestern veröffentlichte. Danach ist unter allen deutschen Großstädten die Unzufriedenheit mit Bus und Bahn in Duisburg am größten.

Foto: ADAC

Mit dem Liefervertrag sind auch etliche Service-Leistungen verbunden. Wir haben nicht nur die Lieferung der Straßenbahnen beauftragt, sondern damit verbunden auch die Ersatzteilversorgung und Instandhaltung für die nächsten 24 oder optional sogar 32 Jahre", erklärt Klaus-Peter Wandelenus, Technikvorstand der DVG. Das innovative Wartungskonzept von Bombardier habe sich bei anderen Verkehrsunternehmen bereits erfolgreich bewährt. Das Know-how für die Flottenwartung werde dabei von Bombardier eingebracht und die Arbeiten würden von Mitarbeitern der DVG am eigenen Betriebshof durchgeführt, teilt Duisburgs Verkehrsgesellschaft mit. Durch die Bündelung der Kernkompetenzen von DVG und Bombardier würden niedrige Wartungskosten und eine langfristige Auslastung in den betriebseigenen Werkstätten sichergestellt.

"Wie die neuen Bahnen im Detail aussehen werden, erarbeiten wir gemeinsam mit Bombardier im nächsten Jahr", erklärt Wilfried Kühn, Bereichsleiter Technik bei der DVG. "Wir wissen aber jetzt schon, dass die Fahrzeuge auf dem aktuellsten Stand der Technik sein werden und für Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz stehen." Für die Fahrgäste werde sich in positiver Hinsicht einiges verändern. "Unsere Fahrgäste dürfen sich beispielsweise über die langersehnte Klimaanlage in den Fahrzeugen freuen", sagt Kühn. Außerdem würden die neuen Fahrzeuge mit einem Fahrgast-Informationssystem mit Doppelmonitoren ausgestattet. Es dient beispielsweise der Anzeige von Anschlussverbindungen und der Haltestellenperlschnur. Auch in puncto Sicherheit würden die neuen Bahnen auf dem aktuellsten Stand sein. "Sie werden unter anderem mit einem System zur Kollisionswarnung ausgestattet", nennt die DVG ein Ausstattungsmerkmal.

Die Straßenbahnen werden 34 Meter lang und 2,30 Meter breit sein und haben Platz für 200 Fahrgäste. In den Fahrzeugen soll es Stehhilfen zum Anlehnen und Klappsitze geben - dadurch entsteht Raum für Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühle und Fahrräder.

Zum Vergleich: Die Bahnen, die derzeit auf den Linien 901 und 903 unterwegs sind, haben einen Niederfluranteil von 20 Prozent (die neuen 70 Prozent) und bieten Platz für 175 Fahrgäste.

(RP)
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