Duisburg Rathausgespräche auch über Flüchtlinge

Duisburg · Am 13. März beginnt die erste von vier Diskussionsrunden, zu denen alle Bürger eingeladen sind.

 Das Interesse bei den Gesprächen im Ratssaal war auch in der Vergangenheit schon groß. Auch in den nächsten Veranstaltungen gibt es viele interessante Themen.

Das Interesse bei den Gesprächen im Ratssaal war auch in der Vergangenheit schon groß. Auch in den nächsten Veranstaltungen gibt es viele interessante Themen.

Foto: Christoph Reichwein

Die Rathausgespräche sind mittlerweile feste Institution in Duisburg. Bereits im vierten Jahr startet das Forum, zu dem bis zu 200 Bürger ins Rathaus (Ratssaal) kommen, um sich über Themen aus Politik, Gesundheit oder Kultur zu informieren und mitzudiskutieren. Jetzt stellten der Beigeordnete Thomas Krützberg sowie die Initiatoren Professor Dr. Wilhelm Sandmann und Dr. Dierk Freytag das Programm für das angebrochene Jahr vor.

Es beginnt mit einem aktuellen politischen Thema. Am Sonntag, 13. März, wird es um die "Situation der Flüchtlinge" und die Frage gehen: "Haben wir genug Platz?" Viele Menschen seien negativ eingestellt und glaubten, die Flüchtlinge würden ihnen etwas wegnehmen, sagt Thomas Krützberg. "Dieses Dummgeschwätz kann ich nicht mehr hören", meint der Dezernent für Kultur und Bildung dazu. Krützberg ist überzeugt, dass die Flüchtlinge ein Gewinn für die Stadt sind. "Es hat noch keiner verzichten müssen", sagt auch Sandmann. Um Ängste und Zweifel zu nehmen, kommen Innenminister Ralf Jäger, Politikwissenschaftler Peter Krumpholz, Sprachwissenschaftler Christoph Koch, Rechtsanwältin Gülsen Celebi, Praktische Ärztin Anneliese Rauhut sowie Schüler des Max-Mannesmann Gymnasiums ins Rathaus. Moderiert werden alle Veranstaltungen von Journalistin Randi Crott. Das zweite Gespräch am 5. Juni trägt den Titel "Hört auf zu quatschen. Wagt die Weisheit! Wie wir auf dem Weg von Platon zur Talkshow den Sinn verspielten."

Darin soll es laut Dierk Freytag um die Gesprächskultur und den Umgang miteinander gehen. Vielen würde das Zuhören schwer fallen, es sei sogar abhanden gekommen. "Es hört keiner mehr zu. Das ist schlimm", sagt Freytag. In Debatten und Talkshows würden immer dieselben zu Wort kommen. Die Thematik wird in Form einer Talkshow - wie sollte es anders sein - diskutiert. Welche Gäste teilnehmen, wird noch bekanntgegeben. Am 25. September wird es um das Gesundheitssystem gehen. "Der große kranke Riese: Wie geht es mit der medizinischen Versorgung weiter?" behandelt den Umbruch in der Branche. "Wenn ich die Entwicklung sehe, bekomme ich kalte Füße", sagt Wilhelm Sandmann, der selbst Chirurg ist. Vielen Krankenhäusern gehe es darum, dass das Budget stimmt.

"Der Kranke gerät aus dem Fokus", sagt Sandmann. Die Arbeitnehmer würden außerdem viel zu wenig verdienen. Eingeladen sind dazu Winfried Jacobs, früherer Leiter der Landes-AOK NRW und Hamburg, ebenso Dr. med. Lutz Helmig, Gründer der Helios-Kliniken sowie Geschäftsführer Professor Dr. Boris Augurzky aus Essen, Dr. med. Dietrich Grönemeyer und Pflegepersonen aus dem Duisburger Raum.

Im bereits 16. Rathausgespräch am 4. Dezember geht es traditionsgemäß um ein kulturelles Thema. Der Titel: "Der Quotenwahn. Opfern wir die Hochkultur auf dem Altar der schwarzen Null?" Gerade im Fernsehen hätten die Anwesenden das Gefühl, dass die "Qualität bei den Machern nicht immer im Vordergrund steht". Vor allem das Fernsehen, Theater und Musik stehen im Fokus. Welche Gäste aufs Podium steigen, steht noch nicht fest.

Alle Veranstaltungen beginnen um 11 Uhr. Eine Anmeldung ist bei der VHS nötig. Kontakt: Annette Thierfelder-Renk, Telefon: 02032832206 oder a.thierfelder@stadt-duisburg.de.

(RP)
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