Duisburg Rhein-Ruhr-Marathon wird zur Samba-Party

Duisburg · Entlang der fast 42 Kilometer langen Laufstrecke hatten sich viele Vereine und auch Anwohner eine Menge einfallen lassen, um die Läufer bei Laune zu halten und aus dem Marathon eine Party zu machen.

Rhein-Ruhr-Marathon 2014
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Rhein-Ruhr-Marathon 2014

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Foto: Christoph Reichwein

Am Sonntag schlug das Herz der Stadt im Samba-Rhythmus. Grund waren die zahlreichen Samba-Bands, die die Läufer, Inline-Skater und Handbiker auf der Strecke des 31. Rhein-Ruhr-Marathons begleiteten. Schon beim Start auf der Kruppstraße mussten die Trommler mit ihren südamerikanischen Rhythmen die zahlreichen Zuschauer wegen eines falsch geparktes Autos in Homberg unterhalten, das für eine viertelstündige Startverzögerung sorgte.

Marathon-Urgestein Wolfgang Ettwig wandte sich mit einer kleinen Ansprache an die Läufer. Der 63-Jährige, der noch keinen Duisburg-Marathon verpasst hat und auch diesmal am Start war, mahnte die Teilnehmer, den Lauf zu genießen und nicht "um jede Sekunde" zu kämpfen. Dann ging es bei herrlichem Laufwetter - trocken, 15 Grad - auf den langen Weg durch Duisburg, bei dem auf dem 42 Kilometer - Kurs zweimal der Rhein (in Homberg und in Rheinhausen) zu überqueren war.

Das war der Rhein-Ruhr-Marathon 2013
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Das war der Rhein-Ruhr-Marathon 2013

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Aktionen am Streckenrand sorgen für gute Laune

Eine besonders schöne, aber auch ungewöhnliche musikalische Begleitung erlebten die Läufer kurz nach dem Start vor dem Stadttheater. Dort zeigte die Blechbläser-Gruppe der Duisburger Philharmoniker, dass sie nicht nur "klassisch", sondern auch fröhlich bayrisch für die Motivation der Sportler sorgen kann. Dieses schon besondere optische und musikalische Highlight nahm eine Laufgruppe direkt zum Anlass, Wolfgang Ettwig beim Wort zu nehmen und mal eben für ein Foto ihren gerade begonnen Lauf bei Kilometer 4 kurz zu unterbrechen.

Die Ruhrorterin Elisabeth Weber stand ebenfalls mit ihren Enkeln Anne und Jan am Opernplatz; gemeinsam hielten sie ein Transparent in die Höhe, mit dem die Kleinen, zusätzlich unterstützt von Onkel Andreas, ihre Mutter Sabrina angefeuert hatten, die zum ersten Mal mit dabei war und in der Staffel lief. "Super - Brina" hatte ihre familiäre Fan-Gruppe bereits bester Laune passiert, so dass alle optimistisch waren, ihre "Brina" auch im Ziel bejubeln zu können.

Auch kulinarische Highlights waren dabei

In Ruhrort am Nordhafen wartete ein besonderes kulinarisches Angebot auf die Läufer. Frank Schwarz und seine GastroGroup sorgten dort für Verpflegung. An anderen Stellen entlang der Strecke übernahmen ortsansässige Vereine diese Aufgabe. Zusätzlich gab es vielerorts ein musikalisches Rahmenprogramm.

Einen echten Motivationsschub gibt es traditionell bei Kilometer 33 in Buchholz. Den Verpflegungsstand hatte die Jugendabteilung von Viktoria Buchholz übernommen. Die zahlreichen Zuschauer spendeten wie gewohnt kräftig Beifall, auf dem Norbert-Spitzer-Platz wurde gefeiert (auch hier lagen Samba-Rhythmen in der Luft). Bier- und Imbissstände standen für die Besucher bereit, bei der CDU konnten sich Kinder auf der Hüpfburg austoben, und die SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp backte mit ihrem Team Waffeln im Akkord.

Auf der Bregenzer Straße ging die Party weiter. Hier feierten Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder Melanie Mertiens, wie auf dem riesigen Transparent über der Straße unschwer zu erkennen war. Zur Unterstützung trommelte man zur Not auch mit Kochlöffeln auf Plastikeimern. Bei dem Riesenrabatz, den die "Lauf -Hooligans" dort veranstalteten, kann der erste Halbmarathon der Buchholzerin nur ein erfolgreiches Ende finden.

Extra Motivation für die letzten zwei Kilometer

"Willkommen in Wedau", begrüßte Johann Schäfer die Läufer an der Neidenburger Straße. Er wechselte sich bei seiner motivierenden Moderation mit Jürgen Kruse ab; die beiden Wassersportler vom KSV Wedau fanden für jeden Läufer ein freundliches Wort ("Hallo Doris, hallo Stefan") und machten für die letzten zwei Kilometer Mut. Die Arbeitsgemeinschaft der Wedauer Vereine begleitet mit ihrem Straßenfest den Duisburger Marathon von Anfang an, erläuterte Wolfgang Gebhardt, der Vorsitzende des Wedauer Bürgervereins ("Samstags geht es mit einem Dämmerschoppen los").

Samba-Klänge empfingen die Sportler auch noch, als sie nach ihrer Schlussrunde in der Schauinsland- Arena geschafft, aber glücklich und zufrieden das Stadion verließen und sich auf den Marathon-Festplatz begaben. Dort war dann schon mal das erste Bierchen oder sogar eine Bratwurst fällig. Viele Teilnehmer reihten sich allerdings auch in die lange Schlange vor dem Zelt der Gravur-Werkstatt Petersen ein, wo Ulrich Petersen zusammen mit seiner Frau Nelly alle Hände voll zu tun hatten, die Medaillen der Teilnehmer mit den individuell gelaufenen Zeiten zu versehen. "Das werden wohl rund 900 Gravuren", schätzte der Neudorfer und schob mit einem Lächeln nach: "Aber wir machen das gern".

(RP)
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