Duisburg Rocker soll Professor mit Kettensäge bedroht haben

Duisburg · Der Prozess, der gestern vor dem Landgericht begann, böte reichlich Stoff für einen Fernseh-Krimi: Im Mittelpunkt stehen fünf 26 bis 29 Jahre alte Männer aus dem Umfeld der Rocker-Gruppierung United Tribunes, ein Professor aus Münster, der Schutz gesucht und selbst Opfer geworden sein soll und zwei räuberische Erpressungen.

Der Hauptangeklagte, ein 27-jähriger Rheinhauser, soll 2014 von dem Professor kontaktiert worden sein. Der Akademiker zahlte für den Schutz vor albanischen Schlägern eines Bauunternehmers. Dadurch soll der Angeklagte auf einen Geschäftspartner des Professors gekommen sein, einen Apotheker und Mitinhaber eines Pharma-Unternehmens, den er 2014 erpresst haben soll. Der Apotheker zahlte 250.000 Euro, die der Professor an den Duisburger Rocker weiter gegeben haben will. Der behauptet, nur 130.000 Euro erhalten zu haben. Zuletzt soll der Münsteraner selbst Opfer des nun auf eigene Rechnung agierenden 27-Jährigen geworden sein: Am 18. August 2015 soll der Angeklagte ihn in ein leer stehendes Haus in Rheinhausen gelockt haben. Mit Hilfe zuschlagender Mitangeklagter, einer Pistole und einer Kettensäge sollen zuletzt 250.000 Euro gefordert worden sein. Diesmal ging der Professor zur Polizei.

Die Verteidiger lehnten den Vorsitzenden wegen Befangenheit ab. Weil der Richter Polizei zur Sicherung des Saales bestellt hatte und anwies, Besucher der Sitzung zu durchsuchen, wirft ihm die Verteidigung vor, den Hauptangeklagten als besonders gefährlichen Menschen darstellen zu wollen. Über den Antrag soll am nächsten Verhandlungstag entschieden werden.

(bm)
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