Thema Rosenmontagszug In Duisburg Rosenmontagszug bunt und friedlich

Duisburg · Rund 40.000 Jecken feierten gestern beim Rosenmontagszug in der Duisburger Innenstadt. Ausschreitungen gab es keine.

 Am Opernplatz standen die Zuschauer dicht gedrängt am Zugweg.

Am Opernplatz standen die Zuschauer dicht gedrängt am Zugweg.

Foto: Christoph Reichwein

Rosenmontag in Duisburg: Rund 40.000 Jecken kamen nach Neudorf und in die Innenstadt. Die einen, um sich die bunten Wagen und Fußtruppen anzuschauen, die anderen, um Kamelle zu schnappen oder das Sessionskostüm "auszuführen". Die, die sich auf die Kapellen, Fußgruppen und Wagen konzentrierten, sahen manches Schöne. Große Schiffe zogen über die Straßen, Burgen mit Zinnen und Türmchen, bunte Fantasiegebilde auf Rädern und natürlich Prinz Mark I. in seiner rot-weißen Edelkarosse in Begleitung seiner immer wieder schön anzusehenden Prinzengarde (zu Fuß und zu Pferd). Leider hatte der Zug einige Längen, so dass Zuschauer sich schon zum Gehen entschlossen, weil sie dachten, es wäre alles vorbei. Und leider tummelten sich auf einigen Wagen Narrenfreunde, die es nicht mal für nötig befunden hatten, ihre Zivilkleidung gegen Kostümierung zu tauschen.

Guido Peters störte das allerdings wenig. "Rosenmontag ist ein riesiger Höhepunkt für mich, ich habe Donnerstag mit dem Feiern angefangen und immer einen Tag Pause gemacht, damit ich durchhalte", sagte der 48-jährige Hochfelder. Auch Alina Giesen und Alina Groll lieben die fünfte Jahreszeit. Die beiden Freundinnen aus Meiderich hatten sich als Bienen verkleidet. Auf die Frage, ob sie sich sicher fühlen in diesem Karnevalsjahr, ruft Giesen ihren Vater Ulrich herbei, der als eine Mischung aus Sensenmann und Zombie verkleidet ist. "Klar", sagte sie und nimmt ihren Vater in den Arm. "Wir haben doch den Sensenmann dabei, was soll da schon passieren?"

Generell waren die Themen Sicherheit oder Terroranschläge eher keine Themen für die Feiernden. "Daran denke ich gar nicht", sagte Daniel Momper aus Meiderich und fügte hinzu: "Ich habe eher Angst, beklaut zu werden."

Da bestätigt sich wohl die Hoffnung von HDK-Präsident Michael Jansen: Vor dem Zug hatte er gesagt, die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen und die hohe Präsenz der Polizei könnten entweder zu Unbehagen oder aber - so Jansens Hoffnung - zu einem Gefühl von Sicherheit führen.

Die Stimmung entlang des Zuges und vor allem am Opernplatz mit der Bühne war jedenfalls bestens. Da wurde gelacht, gesungen und getrunken. Und immer wieder entdeckte man die Menschen, bei denen es offensichtlich war, warum sie zum Rosenmontagszug gekommen waren: Die Liebe zur Kostümierung. Linda Gerritsen aus Neudorf etwa, die am gestrigen Rosenmontag mit ihrem Mafiosi-Kostüm bereits die vierte Verkleidung in dieser Session ausführte. "Ich mag es sehr, mich zu verkleiden. Einfach mal in andere Rollen zu schlüpfen und selbst von Freunden nicht auf Anhieb erkannt zu werden. Das macht Spaß", sagt die 33-Jährige. Auch Nicole Göllesch und ihr Freund Erdal Demir lieben es sich zu verkleiden. "Das haben wir alles selbst gemacht", sagt die 47-Jährige aus Huckingen stolz über ihr Kostüm, das wie eine Mischung aus Hexe und Piratenbraut anmutet. Manuela Lippke und ihre Tochter Cheyenne fielen auf mit selbstgenähten blauen Kleidern, auf denen sie Muscheln und Fische aus Bügelperlen angebracht hatten. Wie wunderbare Wesen aus dem Meer wirkten sie.

(RP)
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