Unsere Woche Ruhe vor dem Wahlkampfsturm

Duisburg · Für die Duisburger wird der 24. September ein "kreuzchenreicher" Tag. Sie sollen an diesem Sonntag nicht nur in großer Zahl zur Bundestagswahl gehen, sondern auch bestimmen, wer Duisburgs neuer Oberbürgermeister wird und ob das Designer Outlet Center (DOC) am Güterbahnhof gebaut wird. Amtsinhaber Sören Link, der den Termin für seine von ihm erhoffte Wiederwahl selbst ausgewählt hatte, gibt den DOC-Gegnern dann die Möglichkeit, von der bei Bundestagswahlen traditionell hohen Wahlbeteiligung zu profitieren. Vielleicht aber setzt er auch darauf, dass dann nicht nur die DOC-Gegner aktiv werden, was bei einem separaten Bürgerentscheid der Fall gewesen wäre. Sondern dass er dann auch die Duisburger erreicht, die seine Ansicht teilen, dass das Shoppingcenter Duisburg guttut.

Für die Planungen hatte es im Stadtrat bekanntlich eine rot-schwarze Mehrheit gegeben. Überraschend ist, dass Sören Link in dieser Woche die Ansicht vertrat, es würde zum DOC keine Alternative geben.

Sicherlich ist das Fall, wenn man den Wünschen des Grundstücksbesitzers Kurt Krieger folgt, der letztlich selbst entscheiden kann, was er dort tun oder lassen will. Aber Alternativen gibt es durchaus, wie der Masterplan Innenstadt deutlich gemacht hat. In ihm war vorgeschlagen worden, dort Bürohäuser, Gastronomie und Wohnbebauung - eingebetet in eine grüne Umgebung - anzusiedeln. Davon hätte unsere City mit Sicherheit profitiert, vermutlich mehr, als von einem Zentrum für Schnäppchenjäger mit Sucht nach Luxus.

Die OB-Kandidaten neben Sören Link werden in den nächsten Wochen in jedem Fall Position zu dem DOC beziehen müssen. Vermutlich können sie sich damit allerdings Zeit bis nach den Sommerferien lassen.

Bis dahin wird es hier allenfalls Wahlkampfgeplätscher geben. Richtig los geht es erst vier Wochen vor der Wahl.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort