Duisburg Russische Legenden im Philharmonischen Konzert

Duisburg · Die Philharmoniker spielen in Duisburg und Wesel.

 Die russische Solistin Tatjana Vassilijeva.

Die russische Solistin Tatjana Vassilijeva.

Foto: Philharmoniker

Ganze 14 Jahre alt war Aziz Shokhakimov, als er in seiner Heimat Usbekistan Bizets "Carmen" an der Nationaloper dirigierte. Das Werk brachte ihm Glück: Der 1988 in Taschkent geborene Maestro leitete 2014 eine umjubelte "Carmen" an der Deutschen Oper am Rhein und ist seitdem dort als Kapellmeister verpflichtet. Nun dirigiert er ein rein russisches Programm bei den Duisburger Philharmonikern. Werke von Nikolai Rimsky-Korsakow, Peter Tschaikowsky und Dmitri Schostakowitsch erklingen im 4. Philharmonischen Konzert am 23. und 24. November (jeweils 20 Uhr) in der Philharmonie Mercatorhalle sowie am 25. November (20 Uhr) beim Gastkonzert in Wesel (Städtisches Bühnenhaus).

Zu Beginn ehrt das Orchester einen Meister des Instrumentierens. Rimski-Korsakow schrieb Musik voller Klangfarben, oft versehen mit einer wunderbar dezenten exotischen Note. So auch in der viersätzigen Suite aus der Oper "Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch". Naturmystik steht neben einem Hochzeitsmarsch, Schlachtengetümmel neben der großen Apotheose.

Das Klangspektrum des Cellos wiederum zelebriert die mehrfach preisgekrönte russische Solistin Tatjana Vassiljeva mit Tschaikowskys Rokoko-Variationen. Der Komponist huldigt seinem Idol Mozart mit einer sehr poetischen, eleganten Musik. Der Solopart ist von weiträumiger Lyrik und zupackender Virtuosität geprägt.

Suggestive Kraft entfaltet schließlich Schostakowitsch 5. Sinfonie d-moll op. 47. Ein Werk, getragen vom Prinzip "Durch Nacht zum Licht", das die beißende Groteske ebenso kennt wie das weitgefasste Lamento, die Tragik wie den Triumph. Die Partei, die die Musik des Russen eben noch als formalistisch und vulgär abtat, sah mit der 5., komponiert 1937, die große Umorientierung. Doch das strahlende Finale strotzt im Grunde vor Ironie. Schostakowitsch hatte seine Sprache nicht geändert.

Karten gibt es bei den üblichen Vorverkaufsstellen, über die Theaterkasse, Telefon: 0203 283 62 100 oder 0203 570 68 50 sowie online unter www.duisburger-philharmoniker.de im Netz.

(RP)
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