Duisburg Säuretanker "Waldhof" liegt in Duisburg

Der Säuretanker "Waldhof", der im Januar auf dem Rhein an der Loreley gekentert war, ist in der Nacht zu Freitag nach Duisburg geschleppt worden. Im Kultushafen wird das Schiff für Untersuchungen in einer Werft vorbereitet.

Säuretanker-Wrack "Waldhof" liegt in Duisburg
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Ein Teil des Anlegestegs am Kultushafen ist weiträumig mit rot-weißen Sperrbändern abgeriegelt. Niemand soll sich dem Wrack, das dort seit Freitagnacht vor Anker liegt, nähern können. Männer in giftgrünen Schutzanzügen pumpen mit dicken Rohren eine Flüssigkeit aus dem Schiffsbauch in Tankwagen. Das Ganze erinnert ein wenig an eine Quarantäne-Zone, so wie man sie aus Katastrophenfilmen kennt. Was da genau abgepumpt wird, ist nicht bekannt. Giftige Säure soll es nicht sein, heißt es.

Bei dem Schiff handelt es sich um das Wrack des am 13. Januar auf dem Rhein an der Loreley bei St. Goarshausen havarierten Säuretankers "Waldhof". Das Schiff, das der Duisburger Reederei Lehnkering gehört, ist in der Nacht zum Freitag im Kultushafen in Wanheimerort angekommen. Dort soll es in einer Duisburger Werft genauer untersucht worden. Denn noch immer steht nicht abschließend fest, wie es zu der Havarie, bei dem ein Bootsmann ums Leben kam und ein weiterer immer noch vermisst wird, kommen konnte.

Das Wrack wird zurzeit noch "werftfertig" gemacht und dann in wenigen Tagen für eine genaue Untersuchung auf ein Trockendeck der Triton-Werft in Meiderich gelegt. Mit einem Schubboot war die "Waldhof" in einer mehrstündigen Überführung nach der Bergung am Loreleyfelsen rheinabwärts nach Duisburg geschleppt worden. Die Öffentlichkeit bekam von der Nacht-und-Nebel-Aktion nichts mit. Zunächst hieß es, dass das Wrack am Samstag in Duisburg erwartet werde.

Selbst ein Unternehmenssprecher der Reederei konnte auf Anfrage der RP nicht sagen, wann das Schiff genau in Duisburg ankam. Auch die Polizei zeigte sich überrascht, dass die "Waldhof" schon am Freitag in Duisburg einlief. "Das ist erstaunlich", so ein Polizeisprecher. "Wir hatten mit dem Abschleppen nichts zu tun, weil kein Gefahrgut mehr an Bord war", so die Polizei. Dennoch können sich Interessierte das Wrack zumindest aus sicherer Nähe, vom gegenüberliegenden Ufer anschauen und fotografieren.

Die Distanz beträgt weniger als 15 Meter.
Bevor der Tanker aus der Fahrrinne gezogen werden konnte, musste fast die gesamte geladene Schwefelsäure, die aus dem Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen stammt und auf dem Weg nach Antwerpen war, kontrolliert in den Rhein gelassen werden. Der Tanker lag bis Sonntag in der Fahrrinne, so dass die Schifffahrt über Wochen stark beeinträchtigt war. Die Bergung zog sich über einen Monat hin.

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