Montag kommt der Bagger Abschied von der Duisburger Weltrekord-Sandburg

Duisburg · Die Duisburger müssen Abschied nehmen: Die Rekord-Sandburg im Landschaftspark Nord steht nur noch dieses Wochenende. Am Montag wird ein Bagger das Kunstwerk zerstören.

Wer die Duisburger Rekord-Sandburg noch sehen will, kann das nur noch an diesem Wochenende. Nach fast zwei Monaten rollt am Montag der Bagger im Landschaftspark Duisburg-Nord an und trägt das 16,68 Meter hohe Kunstwerk nach und nach ab. Benno Lindel, dem künstlerischen Leiter der Sandburg, blutet bei dem Gedanken aber nicht das Herz: "Wir haben hier viel Spaß gehabt, liebe Menschen kennengelernt, mit alten Bekannten wieder zusammengearbeitet. Aber alles hat ein Ende und das ist in diesem Fall halt der Abriss der Sandburg. Jetzt blicken wir in die Zukunft und schauen mal, was die nächste Zeit bringen wird."

Lindel hatte zusammen mit seiner Truppe aus internationalen Sandkünstlern und dem Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland Reisen den Weltrekordversuch im Landschaftspark gewagt. Mit den am 1. September gemessenen 16,68 Metern haben sie innerhalb von knapp vier Wochen die offiziell höchste Sandburg der Welt gebaut und sich mit ihr einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde gesichert. "Das war ein super Erlebnis. Bei jedem Aufbau gibt es ja Herausforderungen. Hier haben wir die gelöst und waren ganz happy. Und der Weltrekord war die Krönung des ganzen Werks", sagt der künstlerische Leiter.

Die Riesensandburg hat die letzten Wochen über ziemlich gut gehalten und dem schlechten Wetter getrotzt. "Die Sandburg ist in einem hervorragenden Zustand — das hat mich auch überrascht. Offenbar haben wir bei der Wahl des Sandes einen guten Treffer gelandet." Spannend wird jetzt, wie der Abriss läuft, sagt Lindel: "Der Sand macht einen festen Eindruck. Wir schauen mal, wie das ist, wenn wir da mit dem Bagger reinfahren." Der Plan ist, die Burg kontrolliert einstürzen zu lassen. Bis Mittwoch haben die Sandkünstler Zeit, die 3500 Tonnen Sand wegzuschaffen. Dann müssen sie den Steinhallenplatz, auf dem die Burg steht, säubern und den Originalzustand wiederherstellen.

Riesige Sandburg in Duisburg nimmt Form an
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Riesige Sandburg in Duisburg nimmt Form an

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Foto: dpa, cas fpt

Rekord-Besucherzahlen im Landschaftspark

Für die Düsseldorfer Sandkünstler von Sandcity, die die Aktion organisiert haben, geht der Blick dann nach vorne, sagt Benno Lindel: "Wir freuen uns auf neue Projekte. Die Aktion in Duisburg hat gezeigt, wie fasziniert die Menschen von unseren Sandskulpturen sind. Die Sandburg hat tausende Leute in den Landschaftspark gelockt. Jeder hat als Kind ja gerne mit Sand gespielt und viele finden das so toll, dass die dann auch dahin kommen. Das war wirklich ein Event erster Klasse."

Dafür sprechen auch die rekordverdächtigen Besucherzahlen im Landschaftspark, die — neben dem Sommerkino und dem Mountainbike-Rennen — zum großen Teil wohl den Sandkünstlern und ihrer Burg zu verdanken sind. Claudia Kalinowski vom Landschaftspark Duisburg-Nord spricht von "erstaunlichen Monaten", wenn sie über die Besucherzahlen spricht: "Das war wirklich eine grandiose Veranstaltung. Etwas Besseres hätte uns für die Sommermonate nicht passieren können. Die Zusammenarbeit mit Schauinsland Reisen war prima und für den Park war das eine wirklich schöne Veranstaltung."

Im August hat der Landschaftspark 187.000 Besucher gezählt, im laufenden September sind bisher 123.000 Besucher auf das stillgelegte Hüttenwerksgelände in Duisburg-Meiderich gekommen — in den kommenden Tagen werden wohl noch einige mehr hinzukommen. Zum Vergleich: 2016, das Jahr, in dem der erste Weltrekordversuch von Schauinsland Reisen nicht geklappt hat, sind im August 141.000 und im September 133.000 Besucher in den Park gekommen. 2015, ein Jahr ohne Riesensandburg, waren es im August 114.000 und im September 72.000 Besucher.

Größte Sandburg der Welt - Duisburg jubelt
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Foto: Christoph Reichwein

Wenn die Weltrekord-Sandburg kommende Woche wegkommt, schaut Kalinowski auch mit einem weinenden Auge zu. Aber auch bei ihr geht der Blick nach vorne: "Dann geht es an die Vorbereitungen für unsere Veranstaltungen im Herbst, zum Beispiel zu Halloween, die Messe ‘Bauen und Wohnen' und der Lichtermarkt am ersten Adventswochenende."

(see)
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