Duisburg Sanierung des Bahnhofs schreitet voran

Duisburg · Die Deutsche Bahn hatte für gestern zum Pressetermin geladen, um über den Stand der Sanierungsarbeiten im Bahnhof Rheinhausen zu informieren. Im Frühjahr 2015 sollen die Baumaßnahmen beendet sein.

 Neue Überdachungen sollen die Wartenden auf den Bahnsteigen bald vor Regen schützen. Die Bahnsteige werden auf eine Höhe von 76 Zentimetern angehoben.

Neue Überdachungen sollen die Wartenden auf den Bahnsteigen bald vor Regen schützen. Die Bahnsteige werden auf eine Höhe von 76 Zentimetern angehoben.

Foto: Christoph Reichwein

Torsten Nehring, Pressesprecher der Deutschen Bahn, und Klaus Oberheim, Verantwortlicher des Duisburger Bahnhofsmanagements, stellten gestern Mittag im Bahnhof Rheinhausen die bereits eingeleiteten und geplanten Baumaßnahmen rund um den 1903 errichteten Bahnhof vor. Und eines steht schon mal fest: So nass wie beim Pressetermin wird es in Zukunft dort nicht mehr sein. Denn vor dem Regen werden demnächst neue Überdachungen schützen. Da die alten gerade abgebaut werden, müssen die Bahnkunden allerdings noch einige Zeit auf ihre Schirme zurückgreifen.

Insgesamt 3,3 Millionen Euro kosten die Umbaumaßnahmen an den Bahnsteigen auf dem Gelände des Bahnhofs in Friemersheim, die seit April laufen; mit 800 000 Euro ist das Land dabei, Bund und Deutsche Bahn tragen rund 2,4 Millionen der veranschlagten Kosten.

Vorrangiges Ziel ist, den Bahnhof barrierefrei zu gestalten. Die Unterführung von der Behringstraße zum alten, denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude ist bereits in dieser Hinsicht von der Stadt Duisburg, in deren Zuständigkeitsbereich die Unterführungs-Rampe fällt, erneuert worden. Nun ist der nächste Schritt erforderlich: Parallel zu den Treppenaufgängen, die zu den Bahnsteigen führen, werden, wie derzeit auf Bahnsteig zwei zu sehen ist, ebenfalls Rampen gebaut, die für einen barrierefreien Zugang sorgen. Da die Neigung der Rampen nicht zu steil sein darf, enden diese Zugangshilfen im Gegensatz zu den Treppen ein Stück weiter in Richtung Bahnsteigmitte.

Um dies realisieren zu können, müssen die alten Wartehäuschen vor der Treppe abgerissen werden. Auf der derzeitigen Baustelle an den Gleisen drei und vier sind bereits die Bahnsteige auf eine Höhe von 76 Zentimetern angehoben worden, um den Zugeinstieg zu erleichtern. Zu "Vorsicht an der Bahnsteigkante" mahnt der neu angelegte, deutlich kenntlich gemachte Warnstreifen. "Das ist schon nötig", erläuterte Oberheim, denn "hier fahren des Öfteren Güterzüge mit hohem Tempo durch, vor denen man Abstand halten sollte."

Neben den neu anzulegenden Rampen werden auch die Treppenaufgänge zu den Bahnsteigen erneuert. Zudem wird die komplette Bahnhofsbeleuchtung modernisiert und eine Videoüberwachungsanlage installiert. Das sei schon dringend erforderlich, so Nehring, denn man habe rund um den Bahnhof schon ein "erhebliches Vandalismusproblem". Im Zuge der Rundum-Sanierung wird auch die Bahnsteigausstattung qualitätsmäßig angehoben. Mit Schau-Vitrinen, neuen Sitzmöglichkeiten und Abfallbehältern wird der bisher eher mäßige Standard erheblich "aufgemöbelt". Zur Service-Verbesserung trägt auch ein neues Wegeleitsystem mit entsprechenden Hinweisschildern bei. Rund 4300 Pendler nutzen den Bahnhof täglich, um mit der Bahn ihren Arbeitsplatz in Duisburg und im westlichen Ruhrgebiet zu erreichen, wie Oberheim erläuterte.

Ob die "Park & Ride"-Möglichkeiten erweitert werden können, wie von vielen Rheinhauser Berufspendlern gewünscht, liege nicht mehr im Zuständigkeitsbereich ihres Unternehmens, wie die beiden DB-Mitarbeiter erläuterten. Hier sei die Stadt Duisburg der richtige Ansprechpartner. Im Frühjahr 2015 sollen die Baumaßnahmen beendet sein, versicherte Oberheim.

Zum Verkauf steht nach wie vor das 1903 errichtete Bahnhofsgebäude, das seit einigen Jahren leer steht. Ein großer Vorteil für einen möglichen Investor sei, dass der Zugang zu den Bahnsteigen nicht über das Bahnhofsgebäude erfolge, da die neue Zugangsrampe die Nutzung der Bahnsteige direkt von der Straße aus möglich mache, verdeutlichte der Bahn-Pressesprecher. Die Nutzungsmöglichkeiten seien vielfältig, so Nehring. Gastronomie, Wohnungen, Ladenlokale - alles sei möglich. Kauf-Interessenten können sich direkt an die Düsseldorfer Zentrale der DB Mobility Logistics AG wenden.

(pol)
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