Duisburg Sauerland wird eingeladen

Duisburg · Überregionale Zeitungen beschäftigt die Frage, ob OB Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe noch ein gern gesehener Gastredner ist. Die Antwort: ja.

Szenen aus dem Loveparade-Ausschuss im Landtag
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Die Süddeutsche Zeitung befasste sich gestern, fast neun Wochen nach der Loveparade, auf einer ganzen Seite mit der Befindlichkeit von OB Sauerland. Ein Reporter des Magazins "Stern" war in der vorigen Woche mit ihm unterwegs, um ein Bild von Duisburg und vom OB nach der Katastrophe zu bekommen. Dass Sauerland all die Zeilen allenfalls im Krankenbett lesen wird, nachdem er sich einen Bruch des Schulterblattes zugezogen hat, konnten sie bei ihren Recherchen nicht wissen. Aber sie hätten dann erfahren, dass das Stadtoberhaupt in den vergangenen Tagen eine ganze Reihe von beruflichen Terminen hatte und diese absagen musste.

Wird Sauerland also tatsächlich eingeladen? Im Oktober wird er wohl wieder fit sein, hofft Axel Funke. Der Geschäftsführer des Projektentwicklers Multi Development will mit ihm zusammen auf der Immobilienmesse Expo Real in München auftreten. "Warum auch nicht? Herr Sauerland war für mich vor dem 24. Juli ein sehr guter Duisburger Oberbürgermeister und er ist es unverändert." Mit Sicherheit werde er darum den OB auch bitten, im kommenden Jahr zur Eröffnung der "Königsgalerie" am Kuhtor zu kommen. Gestern erst wandte sich Gerd Suchi an das OB-Büro, "weil ich gerne ein Grußwort von Sauerland in der Karnevalsschrift der Roten Funken hätte." Und auch zu zwei Veranstaltungen solle er kommen. Sicherlich frage der ein oder andere, ob man den OB einladen könne, "aber das geschieht aus der Sorge heraus, dass ihm nach den furchtbaren Wochen der Besuch von fröhlichen Festen vielleicht schwer fällt."

"Er ist immer willkommen"

Auch der Präsident der KG Grün-Weiß Walsum, Elmar Klein, Parteifreund von Sauerland, hält es für selbstverständlich, den OB einzuladen. Ihn habe es sehr gefreut, dass Vereinskollegen mit SPD-Parteibuch sich kritisch dazu geäußert hätten, wie ihre Partei mit dem Stadtoberhaupt umgeht. "Sie schämen sich dafür, dass er aus politischen Erwägungen zum Sündenbock gemacht wurde." Der Stadtsportbund steht ebenfalls weiter hinter Sauerland. Zur festlichen Ehrung der Sportler des Jahres in Duisburg am 6. Oktober in der Mercatorhalle ist der Oberbürgermeister eingeladen. "Er ist schließlich der erste Bürger der Stadt und immer willkommen", so Uwe Busch vom Stadtsportbund. Ob Sauerland der Einladung folgen wird, steht wegen seines engen Terminkalenders aber noch nicht fest. "Aber wir hoffen, dass er es irgendwie einrichten kann", so Busch.

Wenn im Oktober 20 000 Jugendliche zum Festival "Young Ruhr 2010" in den Landschaftspark kommen, wird Sauerland aber nicht dabei sein — jedenfalls nicht offiziell. "Die Eröffnungsrede wird jemand anders halten. Das stand aber schon lange vor der Loveparade-Tragödie fest", sagte gestern ein Sprecher des Jugendfestivals.

(RP)
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