Polizeieinsatz am Duisburger "Problemhaus" Schlägerei mit Messern und Stöcken

Duisburg · Als die Polizei mit insgesamt 14 Streifenwagen vor Ort war, war In den Peschen in Bergheim schon alles vorbei. Nur wenige Minuten zuvor hatten sich zwei offenbar verfeindete Gruppierungen eine handfeste Schlägerei geliefert.

Blick auf Duisburgs "Problemhaus" in Rheinhausen
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Foto: dpa, obe hpl

"Am Donnerstagabend um 19:43 Uhr haben wir die Meldung bekommen, dass es In den Peschen zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gekommen ist", sagt ein Sprecher der Polizei. "Dabei sind die Beteiligten auch mit Messern und Stöcken aufeinander losgegangen." Das Ergebnis: Ein 37-jähriger Mann mit festem Wohnsitz in dem oft als "Problemhaus" bezeichnetem Gebäude erlitt eine solch schwerwiegende Augenverletzung, dass ihm der Verlust seiner Sehkraft droht. Die Frau sowie der Schwager des Mannes, zogen sich bei dem Versuch zu helfen leichte Verletzungen zu.

Aufgebrachte Gruppe im Innenhof

Wie viele Personen an der Keilerei beteiligt waren, konnte die Polizei gestern noch nicht sagen. Eine der beiden Gruppen habe aus etwa 20 Männern bestanden, die Personenzahl der zweiten Gruppe konnte nicht näher genannt werden. Außerdem habe sich eine weitere, aufgebrachte Gruppe im Innenhof des Hauses aufgehalten. Beim Eintreffen der Polizei sei die Schlägerei auch schon beendet gewesen. "Uns sind nur noch die Verletzten entgegen gekommen", berichtet Polizeihauptkommissarin Daniela Krasch.

Warum es zu der Auseinandersetzung gekommen ist, ist derzeit noch völlig unklar. Die Sprachbarrieren zwischen den Beteiligten, den Zeugen und der Polizei machen eine Aufklärung schwierig. Mit der Hilfe einer Dolmetscherin sollte am Nachmittag Klarheit in der Angelegenheit geschaffen werden. "Das kann erfahrungsgemäß allerdings etwas dauern", sagt Krasch. "Falls überhaupt jemand was zu der Sache sagen wird."

Bundesweites Aufsehen

Das Duisburger "Problemhaus" mitten in dem bürgerlichen Viertel Rheinhausen-Bergheim hat in den vergangenen Monaten - auch bundesweit - immer wieder für Aufsehen gesorgt. In dem achtstöckigen Backstein-Mietshauskomplex leben dicht zusammengepfercht geschätzte 600 Armutsflüchtlinge aus Rumänien und Bulgarien - viele sind Roma. Zuletzt machte sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ein Bild vor Ort. Zum Zeitpunkt seines Besuchs war jedoch nur wenig von der "Normalität" zu sehen. Müll und Unrat wurde bereits im Vorfeld des prominenten Besuchs in großen Säcken abtransportiert.

(sgo)
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