Duisburg Schock für die Stahlarbeiter im Duisburger Süden

Duisburg · Anlagenschließung: Der Betriebsrat von Thyssen Krupp reagiert mit Protestaktionen und Arbeitsniederlegungen.

Es kam nicht ganz unerwartet. Dennoch war es für viele Stahlarbeiter von Thyssenkrupp ein Schock, als am Freitag bekannt wurde, dass wie berichtet die Anlagen zur Grobblechverarbeitung in Hüttenheim wie auch in Bochum dichtgemacht werden sollen. Bis zu 350 Jobs könnten im Duisburger Süden gestrichen werden, so die Befürchtung. Spontan hatten sich die Beschäftigten noch am Abend vor dem Werkstor in Hüttenheim versammelt, Fackeln angezündet und ihr Unverständnis und ihren Protest unmissverständlich geäußert.

Am gestrigen Sonntag informierten Werner von Häfen, Betriebsratschef des Hüttenheimer Werkes, gemeinsam mit Gewerkschaftern die Arbeiter beim Schichtwechsel am Mittag über die geplanten Einschnitte. Durch solche Informations-Veranstaltungen, die es auch in den nächsten Tagen geplant sind, könne es zu "spürbaren Einschränkungen" in der Produktion kommen, so der Betriebsrat. "Wir planen weitere Arbeitskämpfe", sagte von Häfen. Zentrum der Proteste sei zunächst der Standort Hüttenheim mit rund 1300 Mitarbeitern.

Thyssenkrupp hatte geplante Einsparungen von 500 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren und die Schließung von Teilanlagen angekündigt. Das Unternehmen hatte erklärt, im Mittelpunkt der Sparmaßnahmen stünden Effizienzsteigerungen bei Personal, Instandhaltung und Reparatur, Logistik, Vertrieb und Verwaltungskosten.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe, Günter Back, fürchtet, dass dies nur der Anfang ist und weitere Stellenstreichungen folgen könnten. Zudem könne bei einer möglichen Fusion mit dem Konkurrenten Tata ein weiterer Aderlass drohen. Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte hingegen bereits mehrfach betont, dass der geplante Umbau der Stahlsparte auch unabhängig vom Ergebnis der laufenden Gespräche mit dem Konkurrenten notwendig sei.

(mtm)
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