Duisburg Schon jetzt mehr Einbrüche als 2014

Duisburg · Allein am Wochenende gab es 20 Einbrüche, in acht Fällen kamen die Täter nicht weit. Die Polizei möchte erreichen, dass Einbrecher durch Prävention häufiger im Versuch stecken bleiben - und gibt Duisburger Bürgern Tipps.

 Axel Hilbertz (re.) und seine Kollegen beraten Passanten vor dem Edeka-Center an der Asterlager Straße in Rheinhausen: Schon geringe Investitionen in Sicherheit lohnen sich. Sie können Reaktionszeiten verlängern.

Axel Hilbertz (re.) und seine Kollegen beraten Passanten vor dem Edeka-Center an der Asterlager Straße in Rheinhausen: Schon geringe Investitionen in Sicherheit lohnen sich. Sie können Reaktionszeiten verlängern.

Foto: Christoph Reichwein

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Duisburg ist deutlich gestiegen. Bis Ende September gab es laut Polizei in diesem Jahr bereits 1658 Einbrüche - 102 mehr als im gesamten Jahr 2014. Allein am vergangenen Wochenende brachen Diebe in 13 Wohnungen und sieben Büro- und Geschäftsräume im Stadtgebiet ein.

Dreimal gelang es den Dieben, über ein auf "Kipp" stehendes Fenster in Wohnungen zu gelangen. In sechs Fällen blieb es beim Versuch; die Täter scheiterten an aufmerksamen Nachbarn oder den Sicherungen an Fenstern und Türen. An der Ottostraße in Hochheide beispielsweise konnte am Samstag ein Nachbar einen Einbruch verhindern. Er hörte gegen 11.45 Uhr verdächtige Geräusche. Als er nachsah, flüchtete eine Frau mit einem Kleinkind auf dem Arm aus dem Mehrfamilienhaus, ließ aber ihr Einbruchswerkzeug, mit dem sie sich an der Tür zu schaffen gemacht hatte, zurück.

Bei den Büro- und Geschäftsräumen waren Gaststätten und ein Reisebüro das Ziel. Die Täter entkamen in allen Fällen unerkannt und hatten Schmuck und Bargeld gestohlen. In Alt-Hamborn entdeckte die Angestellte einer Bäckerei am frühen Montagmorgen um 4.50 Uhr, dass Langfinger mit dem Geld aus der Trinkgeldkasse entkommen waren. In Neudorf stiegen Unbekannte in der Nacht zum Samstag in eine Apotheke an der Koloniestraße ein. Sie durchwühlten Schränke und entkamen mit Bargeld. Zwei weitere Taten blieben im Versuch stecken.

Die Polizei Duisburg beteiligt sich in dieser Woche wieder an der landesweiten Aktionswoche "Riegel vor! Sicher ist sicherer!" zum Schutz vor Wohnungseinbruch und gibt Tipps, wie die Duisburger ihr Heim schützen können. Diese Kampagne findet jedes Jahr in der Woche vor der Zeitumstellung statt. "Unser Ziel ist es, zumindest dafür zu sorgen, dass es nur beim Versuch bleibt", erklärt Kriminalhauptkommissar Axel Hilbertz, zuständig für Kriminalprävention und Opferschutz bei der Duisburger Polizei. Immerhin 42,8 Prozent der Einbruchsfälle blieben im Versuch stecken.

Dafür ist neben sorgsamen Verhalten der Hausbewohner und direkten Nachbarn auch die mechanische Sicherung des Hauses wichtig. Schon geringe Investitionen in Sicherheitstechnik können sich lohnen, nämlich dann, wenn sie die Reaktionszeiten verlängern. Eine Alarmanlage muss es gar nicht sein, erklärt Hilbertz. Mechanische Sicherungen für Fenster und Türen können Diebe schon effektiv abhalten, oder solange aufhalten, bis Bewohner und Nachbar auf den Einbruchsversuch aufmerksam werden.

Bei Fenstern und Türen gibt es einiges zu beachten. Für ein paar Hundert Euro kann man Türen und Fenster schon gegen Einbrecher schützen. Es immer wichtig, nicht nur die Schlösser zu sichern, sondern auch an der Scharnierseite Blockaden anzubringen. Für Fenster eignen sich Zusatzschlösser, für Balkontüren Stangenriegel. Ein Fensterzusatzschloss und dazu eine Scharnier- bzw. Bandseitensicherung kosten etwa 100 Euro.

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern
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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Bei Haustüren kommt es auf gut verankerte Schließbleche und Schutzbeschläge für die Schlösser an. Man sollte darauf achten, dass die Schlösser durch einen Kernaufbohrschutz gesichert sind. Das verhindert, dass Einbrecher den Schließzylinder einfach knacken können.

Grundsätzlich helfen auch ein paar Tricks: Gerade alte Menschen sollten nicht zu früh am Abend die Rollläden herunterlassen, wenn sie zu Hause sind, rät der Experte der Polizei. Das kann auch den Eindruck erwecken, dass die Wohnung oder das Haus unbewohnt sind. Mit Zeitschaltuhren lassen sich Lampen so programmieren, dass sie von alleine an- und ausgehen, wenn man nicht zu Hause ist. Für alleinstehende alte Menschen haben sich ein Hausnotrufsysteme bewährt.

(RP)
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