Duisburg Schüler erkunden Logistik im Hafen

Duisburg · Im Rahmen einer Rundfahrt konnten Oberstufenschüler dem Vorstandsvorsitzenden der Duisburger Hafen AG jetzt Fragen zu Wirtschafts- und Zukunftsthemen stellen. Zuvor gab es umfassende Infos zum Logistikstandort.

 Schüler von drei verschiedenen Schulen aus der Region Rhein-Ruhr löcherten Erich Staake (Mitte), den Vorstandsvorsitzenden der Duisburger Hafen AG, mit jeder Menge Fragen.

Schüler von drei verschiedenen Schulen aus der Region Rhein-Ruhr löcherten Erich Staake (Mitte), den Vorstandsvorsitzenden der Duisburger Hafen AG, mit jeder Menge Fragen.

Foto: Köppen

Die Gesprächsreihe "Dialog mit der Jugend" des Initiativkreises Ruhr, die Oberstufenschüler aktiv an Wirtschaftsthemen heranführt, fand auch in diesem Jahr wieder im Duisburger Hafen statt. Schüler von drei verschiedenen Schulen aus der Region Rhein-Ruhr hatten in den vergangenen Monaten Besuch von der Personalabteilung der Duisburger Hafen AG bekommen und dabei vor allem Informationen über Duisburg als Logistikstandort und die Struktur und Tätigkeitsfelder der Duisport-Gruppe erhalten. Um die Theorie auch einmal in der Praxis erleben zu können, besuchten die Schüler jetzt den Hafen. Nach einer Führung per Bus über das Logistikzentrum Logport I erkundeten sie im Anschluss auf dem Konferenzschiff Karl Jarres den Hafen auch wasserseitig. Währenddessen hatten sie die Gelegenheit, den Vorstandsvorsitzenden der Duisburger Hafen AG, Erich Staake, mit ihren Fragen zu löchern.

"Was tun Sie im Nachhaltigkeitsbereich, gegen die Klimaerwärmung?", wollte zum Beispiel eine Schülerin wissen und erfuhr, dass die Binnenschiffe von Diesel- auf andere, schonendere Antriebe umgerüstet wurden. Auch dass im kommenden Monat ein Projekt vorgestellt werde, in dem ein neues Verkehrsleitsystem entwickelt wurde, das helfen soll, unnötige Leerfahrten von Lkw zu vermeiden. Einen anderen Schüler beschäftigte die Frage, ob Staake denn wohl schon immer ganz zielgerichtet Vorstandsvorsitzender des Hafens habe werden wollen. Staake berichtete daraufhin, er sei als Sohn eines Landwirts aufgewachsen und könne sogar Kühe melken. Der habe jedoch erkannt, dass sein Sohn in dieser Branche keine Zukunft habe und ihm die Möglichkeit gegeben, sein Abitur zu machen und Betriebswirtschaft zu studieren. Seine jetzige Position habe er über den Anruf eines Headhunters bekommen. Obwohl er bis dahin überhaupt keine Ahnung von der Logistikbranche gehabt habe, habe ihn die Position gereizt und er sei ins kalte Wasser gesprungen.

"Risikobereitschaft und Mut sind wichtig, wenn man weiterkommen will", riet er den Jugendlichen. Und weiter: "Das ist natürlich auch eine Mentalitätsfrage. Die einen wollen beruflich weiterkommen, die anderen sitzen lieber auf dem Sofa oder haben ihre Prioritäten woanders. Aber wenn man sich den Dingen nicht stellt, kann man nicht erwarten, Chancen zu bekommen." Man solle immer versuchen, sich anzubieten, seinen Job bestmöglich machen, "und ein bisschen Glück haben, dass Vorgesetzte das sehen und einen fördern, muss man auch", so Staake.

Bei einer Bewerbung seien es nicht unbedingt die besten Noten, die den Grund für eine Einstellung gäben. "Ich muss den Menschen vor mir begreifen. Was für eine Einstellung hat der? Wo will der hin? Auf Zeugnisse kann man nur bedingt was geben. Es ist das Gesamtpaket, was zählt", findet Staake. "Es gibt nichts Wichtigeres als Human Ressources." Nur mit den richtigen, qualifizierten Leuten an der richtigen Stelle im Unternehmen könne dieses auch weiterkommen.

Informationen zum Projekt "Dialog mit der Jugend" gibt es unter http://i-r.de/projekte/aktuelle-projekte/detail/dialog-mit-der-jugend/ im Internet.

(RP)
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