Mafia-Morde in Duisburg Schütze zu lebenslanger Haft verurteilt

Kalabrien · Ein Schütze und ein Drahtzieher der sogenannten Mafia-Morde von Duisburg sind am Sonntag im kalabrischen Locri zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Jedoch wurde nur einem der Männer eine direkte Mittäterschaft an den Morden nachgewiesen, bei denen im Jahr 2007 sechs Menschen erschossen wurden.

Chronik der Duisburger Mafia-Morde
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Foto: ddp

Wie mehrere italienische Medien berichten, hat ein Gericht in der italienischen Provinz Kalabrien Sebastiano Nirta zu lebenslanger Haft verurteilt. Die DNA am Tatort am Duisburger Hauptbahnhof konnte dem Mitglied des 'Ndrangheta-Clans Strangio-Nirta zugeordnet werden. Zudem hat ein Mitinsasse im Gefängnis im Rahmen des Gerichtsverfahrens geschildert, wie sich Sebastiano Nirta mit der Tat brüstete. Ein weiteres Mitglied des Clans, Guiseppe Nirta, war in dem Verfahren zunächst ebenfalls direkte Beteiligung an den Morden zur Last gelegt worden. Ihm konnte jedoch nur die Beteiligung an einer kriminellen Verschwörung mit mafiösem Hintergrund nachgewiesen werden. Zur Strafe muss Guiseppe Nirta für zwölf Jahre ins Gefängnis.

Ein weiterer Beschuldigter in dem Fall war Antonio Flaviano. Er wurde wegen Hilfestellung und Anstiftung zu Straftaten zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Am 15. August 2007 waren vor dem Restaurant "Da Bruno" in Duisburg sechs Personen hingerichtet worden. Sie gelten als Opfer einer Fehde zwischen rivalisierenden Clans Nirta-Strangio und Pelle-Votari. Beide Familien agieren innerhalb der Mafia-Organisation 'Ndrangheta. Giovanni Strangio, Haupttäter der Mafia-Morde von Duisburg, wurde bereits 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt.

(ac)
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