Duisburg Schützen ziehen durch Alt-Rahm

Duisburg · Das 504. Rahmer Schützenfest startet bei herbstlichen Temperaturen. Höhepunkt der ersten Tage ist der Fackelzug durch die Gemeinde. Heute schießen die Schützen ihre neuen Majestäten aus.

 Die Schützen ziehen in einem Fackelzug durch Alt-Rahm. Das machen sie erst seit ein paar Jahren wieder.

Die Schützen ziehen in einem Fackelzug durch Alt-Rahm. Das machen sie erst seit ein paar Jahren wieder.

Foto: Christoph Reichwein

Vom Zwiebelturm der Rahmer St. Hubertus-Kirche wehen weit sichtbar die grün-weißen Fahnen der Schützen. Aber nicht nur die Rahmer Kirche, das ganze Dorf hat sich zum Schützenfest herausgeputzt. Die Erstaunen hervorrufende Ankündigung, dass das traditionelle Fest der St. Sebastianer bereits zum 504. Male stattfindet, relativierte Werner Ruland, Pressesprecher der St. Sebastianer: "Damals wurde mit Sicherheit nicht so gefeiert wie heute, aber die ursprüngliche Rahm- Angermunder Bruderschaft ist nachweislich immerhin so alt". Bis zum Jahr 1919 bildete man eine gemeinsame Bruderschaft, nach dem Bau einer eigenen Rektoratskirche wurden die Rahmer dann selbstständig.

Aktuell sehen sich die St. Sebastianer mit ihren weit über 200 Mitgliedern gut aufgestellt. Dabei ist man bemüht, das oft als "altbacken" empfundene Image der Schützen aufzupolieren und sich als modern und weltoffen zu präsentieren. "Bei uns ist jeder willkommen", erläutert Ruland, "auch wer nicht unbedingt die Uniform tragen und mitmarschieren möchte". Durch diese Öffnung habe man auch viele Rahmer Neubürger gewinnen können, die auf diese Weise einfach "Gemeinschaft und Miteinander" erleben können, so der Pressesprecher.

Dass die Rahmer Schützen- und Dorfgemeinschaft intakt ist, war bei den Abendveranstaltungen im jeweils gut gefüllten Festzelt und bei den Umzügen festzustellen. Die Rahmer Schützen vergessen dabei auch nicht die Menschen, die nicht im Licht stehen. Mit selbst gebackenen Plätzchen und Sachspenden werden in der Weihnachtszeit im Rahmen der Aktion "Gemeinsam gegen Kälte" Obdachlose in Duisburg unterstützt.

Stark beeindruckt zeigte sich Ruland vom Festgottesdienst am Samstag, mit dem das Schützenfest eröffnet wurde. "Die Predigt des Gelsenkichener Priesters Marius Schmitz zum Thema Flüchtlinge hat nicht nur mich stark bewegt, die ging unter die Haut, einfach großartig." Feierlich ging es anschließend mit dem traditionellen Zapfenstreich an der Rahmer Kirche weiter, dem sich mit dem furiosen Auftritt der Fahnenschwenkergruppe der Rahmer Jungschützen ein weiterer Höhepunkt" anschloss. Seit einigen Jahren hat man eine alte Tradition wieder aufleben lassen. In einem imposanten Fackelzug zogen nach Einbruch der Dunkelheit die Rahmer Schützen - aber auch Kinder mit Laternen - durch Alt-Rahm, begleitet von zahlreichen, bunt beleuchteten Fahrzeugen des Rahmer Traktor-Clubs. Neben allen Feierlichkeiten kommt es wie bei jedem Schützenfest auf dem Schießstand zum sportlichen "Showdown", wenn auf diesem Weg der neue Prinz und der neue Schützenkönig ermittelt werden. Beim großen Umzug bei herbstlichen Temperaturen nahm das alte Königspaar Rainer Conrads und Bianka Warmsbach die Parade ab. Die neuen Majestäten werden dann heute im Rahmen des Krönungsballs feierlich inthronisiert.

Das Programm heute: 10 Uhr ökumenischer Gottesdienst im Festzelt. 11 Uhr Beginn des Königs- und Gästeschießens. 12.30 Uhr gemeinsames Erbsensuppeessen. Ca. 15 Uhr Proklamation der neuen Majestäten. 18 Uhr Festumzug mit Parade "Am Knappert" zu Ehren der neuen Majestäten. 19 Uhr Krönungsball im Festzelt. 21 Uhr Krönung der neuen Majestäten.

(pol)
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