Gelungener Auftritt im Rahmer Pfarrheim Skiffle Band sorgt für gute Laune

Duisburg · Unkonventionell wie es für diese Musik geradezu Pflicht ist und mit richtig viel guter Laune rissen die gestandenen Jungs von "The Old Crazy Skiffle Tramps" ihr Publikum am Samstagabend mit in ihre Welt des Folks, Jazz und Blues. Die sechs Hobbymusiker spielen zum Teil schon seit 51 Jahren zusammen und auch an diesem Abend im Pfarrheim St. Hubertus für den guten Zweck: für das Friedensdorf in Oberhausen.

 "The Old Crazy Skiffle Tramps" bezeichnet sich selbst als älteste Boyband Duisburgs. Am Samstag spielten die Musiker für einen guten Zweck.

"The Old Crazy Skiffle Tramps" bezeichnet sich selbst als älteste Boyband Duisburgs. Am Samstag spielten die Musiker für einen guten Zweck.

Foto: p. Mendel

Der Lions Club Duisburg-Landschaftspark, zu dessen Mitgliedern auch der Banjo-Spieler und Leiter der Mannesmann-Ingenieurtechnik, Dr. Gerhard Knauf, gehört, lud zu diesem Benefizkonzert ein. Etwa 80 Duisburger, darunter viele Lions auch anderer Clubs folgten der Einladung. Ihr Eintritt von jeweils 10 Euro, sämtliche Erlöse der Getränke, die vom langjährigen Sponsor Sinalco gestellt wurden, und des Essens, das von den Lions selbst bereitgestellt wurde, kommen in voller Summe den Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten zugute. Der amtierende Lions-Präsident Thomas Hesselmann schätzte, dass so etwa 2000 bis 2500 Euro gespendet werden können.

"Dass wir von der Arbeit der Lions Clubs partizipieren, macht uns sehr froh und stolz", sagte Wolfgang Mertens, der stellvertretende Leiter des Friedensdorfes Oberhausen. Seit nun 15 Jahren unterstützen die Clubs diese Organisation: "Rund 350 000 Euro kommen jährlich bundesweit zusammen", berichtete Hesselmann. "Sie helfen uns sehr, gerade in dieser Zeit, in der unsere dauerhaften Spender — die meist älteren Menschen — - von uns gehen. Die neue Generation liked uns auf Facebook", so Mertens.

Um die jährlich 1000 verletzten oder kranken Kinder aus Afghanistan, Angola und Zentralasien einzufliegen, ihnen hier die notwendige medizinische Behandlung zu ermöglichen, sie pädagogisch zu betreuen und wieder in ihre Heimat zu bringen, benötigt das Friedensdorf jährlich vier Millionen Euro. So ermunterte Mertens die Gäste, es sich an diesem Abend entsprechend gut gehen zu lassen. Und das fiel ihnen bei diesem Programm nicht schwer.

Schon allein dem "Waschbrettisten" Jens Matthiesen an seinem selbst zusammengebauten Instrument zu beobachten, war reinstes Vergnügen: Mit eisern behandschuhten Fingern rieb er auf dem Waschbrett den Rhythmus und setzte mit den angeschraubten Becken und der Kuhglocke feine Akzente. Auch der Bass von Sam Mühleib war ein echter Hingucker: eine große, mittlerweile angeschrammte Kiste, darauf in Weiß der Bandname gepinselt. Doch was der Mann mit dem starken Griff und dem zufriedenen Lächeln im Gesicht aus seiner einen E-Saite rausschlug, war faszinierend. Zusammen mit den Gitarristen Erno Rieger und Wolfgang Meckes, dem Gründervater der Band und "Joe Cocker des Ruhrgebiets" Norbert Kraus mit Gerhard Knauf an den Banjos, verwandelten sie jeden ihrer Coversongs in ein ganz eigenes Stück.

Sie machten deutsche Musik und amerikanische. Dabei spielten sie natürlich auch Songs des Mannes, der sie als Jungspunde überhaupt erst zu der Musik brachte — die Rede ist vom "King of Skiffle" Lonnie Do-negan. Die "älteste Boyband Duisburgs" machte einfach gute Laune.

(RP)
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