Duisburg So wenige Unfalltote gab es zuletzt 2006

Duisburg · Im vergangenen Jahr passierten zwar mehr Unfälle als im Vorjahr, aber nur ein Beteiligter kam dabei unmittelbar ums Leben. Gesunken ist auch die Zahl der Schwerverletzten.

 16.383 Verkehrsunfälle wurden im vergangenen Jahr im Duisburger Stadtgebiet registriert. Dabei ist die Zahl der Schwerverletzten erfreulicher Weise zurückgegangen. Immerhin gab es so wenig Unfalltote wie seit 2006 nicht mehr.

16.383 Verkehrsunfälle wurden im vergangenen Jahr im Duisburger Stadtgebiet registriert. Dabei ist die Zahl der Schwerverletzten erfreulicher Weise zurückgegangen. Immerhin gab es so wenig Unfalltote wie seit 2006 nicht mehr.

Foto: Christoph REichwein

In Duisburg sind im vergangenen Jahr etwas mehr Unfälle passiert als in 2015. Die Zahl stieg von 15.978 auf 16.393. Zugleich aber sank die Zahl der Schwerverletzten, während die der Beteiligten mit leichten Verletzungen leicht anstieg. Das sind nur einige der Zahlen aus dem Verkehrsbericht, den Duisburgs Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels gestern veröffentlichte. Ebenfalls sehr erfreulich: Bei den Unfällen kam unmittelbar nur ein Beteiligter ums Leben. In 2015 waren es noch sechs Todesopfer. Mit dem aktuellen Wert ist der niedrigste Stand seit zehn Jahren erreicht worden.

Duisburg: So wenige Unfalltote gab es zuletzt 2006
Foto: Christoph Reichwein

Bei den 16.383 registrierten Verkehrsunfällen verletzten sich 225 so schwer, dass sie zur Behandlung ins Krankenhaus kamen. In 2015 waren es noch 51 mehr. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um fünf Prozent auf 1439 (1362).

Bei dem Verkehrsopfer, das in 2016 bei einem Unfall ums Leben kam, handelt es sich um eine 86-jährige Frau. Die ältere Dame hatte am 31. Oktober hinter einem rückwärts einparkenden Auto die Straße überquert und war von dem Fahrzeug erfasst worden. Sie starb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus.

Duisburg: So wenige Unfalltote gab es zuletzt 2006
Foto: Christoph Reichwein

Daneben verloren noch weitere Verkehrsteilnehmer auf der Straße ihr Leben, allerdings infolge von internistischen Notfällen (z.B. Herzinfarkt), so auch im November, als ein Linienbusfahrer auf der Fiskusstraße in Neumühl gegen einen Baum fuhr. Ende Januar prallte auf dem Ruhrdeich ein 28-jähriger Autofahrer gegen eine Reklametafel, in Aldenrade fuhr im März ein 78-jähriger Autofahrer gegen einen Baum, in Hochfeld brach eine 68 Jahre alte Frau während der Aufnahme eines Unfalls zusammen. Alle drei starben später im Krankenhaus.

Zu den unerfreulichen Aspekten der Unfallstatistik für 2016 gehört, dass wieder mehr Kinder als im Vorjahr bei Unfällen Schaden nahmen. Die Zahl stieg von 161 auf 170. Nach Polizeiangaben war mehr als die Hälfte als Fußgänger (60) oder Radfahrer (51) unterwegs. 47 Kinder verletzten sich bei Unfällen als Mitfahrer im Auto. Im Jahr 2016 blieb die Zahl der verletzten Radfahrer mit 371 (368) nahezu gleich.

Zu den gefährdeten Verkehrsteilnehmer gehören neben Kindern und Radfahrern auch die Senioren. 236 wurden 2016 bei Unfällen verletzt und damit 24 weniger als in 2015. Die meisten dieser älteren Herrschaften waren als Fußgänger (54) oder Radfahrer (73) unterwegs.

Sorgen bereiten der Polizei seit Jahren die Verkehrsunfallfluchten. Ihre Zahl blieb mit 3762 nahezu auf dem Vorjahresniveau (3644). Allerdings: Es gelang der Polizei in fast jedem zweiten Fall (46 Prozent) den Schuldigen zu ermitteln. Von den 153 Fällen, in denen es bei einer Flucht Verletzte gab, war die Aufklärungsquote mit 64 Prozent sogar noch deutlich höher.

Seit Jahren ändert sich an den Hauptunfallursachen so gut wie nichts. Auf den ersten Plätzen stehen der unzureichende Sicherheitsabstand (1972 Unfälle) sowie Fehler beim Abbiegen und Wenden (757). In 331 Fällen war das Missachten der Vorfahrt Grund für einen Zusammenstoß. Bei 169 Unfällen war Alkohol am Steuer ausschlaggebend. So fuhr in der Neujahrsnacht ein Betrunkener in Marxloh eine Polizistin an, als er kontrolliert werden sollte. Die Beamtin blieb zum Glück unverletzt. Ebenfalls Anfang Januar war ein alkoholisierter Autofahrer schuld an einem Unfall mit sechs Verletzten. Im Sommer krachte ein 34-Jähriger mit seinem BMW in ein Reisebüro an der Düsseldorfer Landstraße in Huckingen. Mit 151 Unfällen bei zu hohem Tempo liegt die Hauptunfallursache Geschwindigkeit in Duisburg auf Platz fünf. Die Polizei wertet dies als Ergebnis ihres hohen Repressionsdrucks. Die geahndeten Verstöße blieben mit 56.287 auf hohem Niveau.

Thema Handy: "Ein Motorradpolizist erzählte mir, wie oft Autofahrer in Schlangenlinien fahren, weil sie mit dem Smartphone hantierten. In einem Fall war der Fahrer derart abgelenkt, dass er fast den Polizisten umgefahren hätte, der ihn stoppen wollte", berichtet Elke Bartels. In Duisburg sind im Jahr 2016 laut Statistik 369 Radfahrer und 4342 Autofahrer verwarnt worden, weil sie mit dem Smartphone im Verkehr unterwegs waren. Im Präventionsprojekt für zukünftige Autofahrer, Crash-Kurs, ist dies ebenfalls ein Themenschwerpunkt. Neben Präventionsangeboten setzt die Polizei daher verstärkt Kameras auf Brücken ein, um die Handynutzer auf frischer Tat zu ertappen.

(RP)
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