Fotos So wird aus einem "BigMäc" ein Drei-Sterne-Menü
Aus Hamburgern und Co. lässt sich vergleichsweise schnell ein überraschend gutes Drei-Gang-Menü zaubern. Glauben Sie nicht? Koch Sascha „Bruno" Ekellmann zeigt, wie es geht. Im Duisburger Restaurant "Seehaus" waren die Testesser anschließend überzeugt.
Die Testesserin: Elke Hofmann und Seehaus-Geschäftsführer Philip Borckenstein-Quirini sind begeistert, ohne zu wissen, dass sie aufgepepptes Fast-Food essen. Elke Hofmann war so mutig! Ohne zu wissen, was sie erwartet, hatte sie sich bei der RP als Testesserin beworben.
Sandra Bühring und Daniel Schiech servieren das perfekt angerichtete Menu: Salatvariationen, Hacksteak und Vanille-Kaltschale. Doch bis aus einem BicMac so ein Menü wird, muss vorher einiges passieren.
Die Zutaten: Ein gemischter Salat mit gegrilltem Huhn plus Dressing, ein Big Mäc, ein Western-Beef, ein Cheeseburger,sechs Chicken McNuggets mit Curry- Sauce,vier Donuts (gemischt),ein Vanilleshakezwei Portionen Farmkartoffeln mit Preiselbeer- und Sour-Cream-Dip. Gesamtpreis: 27,15 Euro.
Für die Zubereitung hat der Seehaus-Küchenchef zusätzlich nur noch etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer sowie ein paar Esslöffel frische Milch für das Einweichen der Kartoffeln benötigt.
Vorbereitung:Hamburger und Co. wandern aus ihrer Verpackung und werden zerlegt. Sorgfältig schabt er die Saucen vom Fleisch und sammelt sie in Edelstahl-Töpfchen. Die Käsescheiben wischt er ab und legt sie zur Seite.
Auch Eisbergsalat, Gurkenscheibchen und die Sesam-Brötchenhälften packt er sich auf einen Teller.
Zwei Brötchenhälften werden zu Panade zerkleinert, und die Farmer-Kartoffeln werden zerstampft.
Zwischendurch muss der Chefkoch natürlich auch mal probieren, ob er auch den Kochlöffel richtig geschwungen hat.
Die Farmer Kartoffeln setzt er dann mit ein wenig Milch auf den Herd, um sie zu erhitzen und zu einem Kartoffelstampf zu verarbeiten.
In Windeseile landet dann der einstige Big-Mäc-Eisbergsalat („Den verarbeite ich eigentlich nie, weil der viel zu wässrig ist") in einem Töpfchen mit erhitztem Olivenöl, sind die Gurkenscheiben zerkleinert und mit Zwiebelstücken (alles auf den fertigen Burgern) und der Panade vermischt. Das gibt eine schöne Kruste für das Fleisch.
Die Inhalte der mitgebrachten verschiedenen Saucen-Töpfchen werden probiert. Ein bisschen scharf, ein bisschen herzhaft, ein bisschen von dem süßen Sud (den von den Chicken McNugget), Senf, Majonaise nach und nach wandern die mitgebrachten Zutaten auf die zu Rauten geschnittenen Brötchen, in den köchelnden Eisbergsalat, in die Kruste für das Fleisch oder auf dem gemischten Salat („Top-Qualität, muss ich ganz ehrlich sagen").
Gut 30 Minuten nach der Warensichtung setzt Sascha Ekellmann Topf für Topf auf die Theke zum Anrichten. Auf einen langen weißen Teller drapiert er gekonnt drei kleine Portionen vom frischen Salat.
Auf ein Salathäufchen setzt er zwei geröstete Broteckchen, mit süß-sauer Sauce bestrichen, mit Käsestreifen (die vom Hamburger) überbacken. Auf dem mittleren landet die in feine dünne Streifen geschnittene Hühnerbrust (vom Salattopf) mit Fäden von der scharfen Sauce (vom Western-Beef) garniert. Auf den dritten Salatfleck nimmt ein Chicken-McNugget Platz, den er in Olivenöl erhitzt hat („Der schmeckt dadurch gleich ganz anders!").
Ein erstes vorsichtiges Probehäppchen vom Salat nimmt Elke Hofmann etwas ihrer Angst. „Lecker, schmeckt wirklich gut." Beim Chicken-Stücken stutzt sie: „Ist das Hühnchenbrust oder Fisch? Ein toller Geschmack auf jeden Fall!"
Bei der Hauptspeise ist sie dann ganz ratlos. „Die Kartoffeln sind sehr gut. Stecken in der Kruste Gurken und Zwiebeln?" Und plötzlich: „Ich weiß, was ich hier esse", ruft sie, während sie das Fleisch von der Unterseite anschaut: „Das ist doch ein Hamburger, oder?" Dass der allerdings von McDonalds stammt, kann und will sie gar nicht glauben. „Nicht zu fassen. Das schmeckt alles vorzüglich" und lässt den Dessertlöffel in die Vanille-Kaltschale gleiten, fischt ein Stücken vom Donut heraus und stellt mit großer Erleichterung fest: „Jetzt, wo ich weiß, was ich esse, da kann ich gleich viel entspannter genießen."