Duisburg So würden Duisburgs Kinder und Jugendliche wählen

Duisburg · In 15 Wahllokalen und per Briefwahl haben 1200 Kinder und Jugendliche ihre Stimme im Rahmen der ersten Duisburger U16-Kommunalwahl abgegeben und sich demokratisch engagiert. In Schulen, Jugendzentren und Einrichtungen der Jugendverbände bestand am Freitag die Möglichkeit, ganz praktisch den Ablauf einer Wahl zu erleben, von der Stimmzettelausgabe bis zum Öffnen der Urne und der Auszählung.

Die Wahlpannen der Parteien und Städte 2014
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Foto: centertv

"Wir freuen uns, dass die Idee der U-Wahl so langsam in Duisburg Wurzeln schlägt," erklärt Jugendring-Geschäftsführer Christian Ladda. "In den persönlichen Gesprächen mit den Kindern wird deutlich, dass diese symbolische Wahl für sie mehr ist, als 'Kreuzchen machen'. Sie fühlen sich ernst genommen und wertgeschätzt. Oft mussten sie erleben, mit ihren Anliegen in der Erwachsenenwelt nicht gehört zu werden", berichtet Ladda von den Erlebnissen in den Wahllokalen.

Themen für die Kinder und Jugendlichen gab es viele: Neben der Schulsituation, fehlenden Freizeitangeboten und Treffmöglichkeiten war auch der ÖPNV, die Kriminalität und das Image der Stadt für die jungen Wähler bei ihrer Auseinandersetzung mit den Parteipositionen relevant.

Das Ergebnis der Wahl zeigt, dass es große Schwerpunkte bei den demokratischen Parteien im Rat gibt. Erschreckend sind jedoch 6,5 Prozent der Stimmen für rechte Parteien. "Jede Stimme für die Rechtsextremisten ist ein Auftrag für schulische und außerschulische Bildung, verstärkt tätig zu werden. Gleichzeitig ist eine Stimme für die Rechten auch eine Mahnung an die demokratischen Parteien, Bildungsarbeit zu sichern und zu fördern, Politikverdrossenen glaubwürdige Alternativen zu zeigen und Protestwählern entgegen zu treten." kommentiert Christian Ladda.

Ein wichtiges Ergebnis der U16-Wahl und ein Auftrag an die Erwachsenen formulierte ein zwölfjähriger Junge aus Marxloh. Er erzählte im Wahllokal im Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium: "Ich finde die Wahl toll, denn ich möchte, dass alle in unserer Stadt mitentscheiden können, auch die Kleinen!"

(RP)
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