Duisburg OB Sören Link: "Hier gibt es keine No-Go-Area"

Berlin · Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) wehrt sich vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Marxloh gegen die Darstellung des Stadtteils als "No-Go-Area". Davon sei Marxloh meilenweit entfernt.

Duisburg: Das ist Oberbürgermeister Sören Link
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"Es ist bedauerlich und vor allem sehr ungerecht, dass sich diese Debatte so auf Marxloh fokussiert", sagte Link der "Bild"-Zeitung. "Ich sage das ganz deutlich und stimme da mit der Duisburger Polizeipräsidentin überein: In Duisburg gibt es keine No-Go-Area und wir werden auch nicht zulassen, dass eine entsteht."

Der Stadtteil sei "von den Zuständen, wie man sie in No-Go-Areas vermutet", "meilenweit entfernt", betonte der Oberbürgermeister. Zwar gebe es in Marxloh Arbeitslosigkeit, bildungsfernen Schichten und Schwierigkeiten im Zusammenleben. Dennoch sei Marxloh aber "ein pulsierender, bunt aufgestellter Stadtteil, der für gutes und friedliches Zusammenleben steht" und in dem es sich sehr gut leben lasse.

Er wünsche sich, "dass Frau Merkel das erkennt und sich aus erster Hand über Sorgen und Nöte informiert, die die Menschen hier umtreiben", sagte Link. Vor allem aber hoffe er, dass die Bundeskanzlerin "das Gehörte erinnert, wenn in Berlin Entscheidungen anstehen - zum Beispiel, die Asylverfahren zu beschleunigen".

Duisburg Marxloh: Was erwarten Sie von Angela Merkel?
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Merkel wird am heutigen Dienstagmittag in Marxloh erwartet. Dort will sie im Rahmen des von der Bundesregierung initiierten "Bürgerdialogs" mit rund 60 Einwohnern Duisburgs über Lebensqualität in Deutschland diskutieren. Marxloh liegt im Norden Duisburgs zählt mit 16 Prozent Arbeitslosigkeit zu den ärmsten in ganz Deutschland. Von den knapp 19.000 Einwohnern haben mehr als die Hälfte ausländische Wurzeln.

Die Teilnehmer des Treffens mit der Kanzlerin wurden unter der Regie der städtischen Entwicklungsgesellschaft Duisburg ausgewählt und sollen die in Marxloh engagierten Akteure repräsentieren. Unter anderen werden auch zwei Mitglieder des Pfarrgemeinderats der katholischen Pfarrei Sankt Peter sowie der Leiter des angeschlossenen Sozialpastoralen Zentrums Petershof, Pater Oliver Potschien, teilnehmen.

Über den besuch berichten wir aktuell in unserem Blog. Der Fernsehsender Phoenix überträgt live ab 13 Uhr.

(KNA)
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