Duisburg Spätberufene mit Aufstiegschancen

Duisburg · Claudia Geßner trat ihren Ausbildungsplatz in der Awocura-Sozialstation Mitte-Süd an. Inzwischen arbeitet sie als Pflegefachkraft im Kranichhof in Wanheimerort. Und sie hat sich noch viel mehr vorgenommen.

 Der Kranichhof in Wanheimerort ist Claudia Geßners Arbeitsplatz. Dies soll eine Etappe auf ihrem Karriereweg sein.

Der Kranichhof in Wanheimerort ist Claudia Geßners Arbeitsplatz. Dies soll eine Etappe auf ihrem Karriereweg sein.

Foto: Hans-Ulrich Kress

Die Awocura-Altenpflegerin Claudia Gleßner hat in diesem Monat ihre einjährige Weiterbildung zur Pflegedienstleitung begonnen. Warum das so erwähnenswert ist? Die Duisburgerin hat erst 2009 im Alter von 42 Jahren ihren Ausbildungsplatz in der Awocura-Sozialstation Mitte-Süd angetreten. Inzwischen ist die examinierte Fachkraft fast 50 Jahre alt. Das zeigt: Auch "Spätberufene" haben in der Altenpflege sehr gute Aufstiegschancen.

Das Alter spielt dabei keine Rolle. Das zynische Motto bei der Karriereplanung: "Möglichst unter 30, dafür aber 20 Jahre Berufserfahrung" gilt für die Awocura nicht. Ute Nienhaus-Schneiderheinze, die bei der Awocura den Bereich der ambulanten Pflege leitet, macht deutlich: "Wir sehen die Weiterbildung von Frau Gleßner als Investition in ihre berufliche Zukunft und zugleich als Teil unserer Personalplanung."

Yilmaz Ekinci, der Leiter der Ambulanten Pflege Mitte/Süd, hatte der examinierten Altenpflegerin das Angebot gemacht, den nächsten Karriereschritt zu wagen. "Sie hatte bereits in der Vergangenheit Urlaubsvertretungen in unserer Pflegedienstleitung übernommen und sich da sehr bewährt. Da lag es nahe, sie auf eine dauerhafte Aufgabe in diesem Bereich anzusprechen." Bei der Auswahl der passenden Weiterbildung beim Verband der deutschen Alten- und Behindertenhilfe habe man darauf geachtet, dass Familie und Beruf in Einklang bleiben. Claudia Gleßner hat eine Tochter.

Die Chance, mehr in ihrem Beruf zu erreichen, hat die Mitarbeiterin der Ambulanten Pflege Mitte/Süd der gern ergriffen. Auch wenn erst spät zur Altenpflege fand, entdeckte sie sehr schnell: "Das ist, was ich machen will." Zunächst hatte Claudia Gleßner als gelernte Hauswirtschafterin in privaten Haushalten gearbeitet. Später war sie für einen privaten Menü-Service tätig. Da hatte sie gekocht, hat das Essen ausgefahren und war auch in den Haushalten unterstützend tätig. Mit 42 Jahre fasste sie dann den Entschluss, eine weitere Ausbildung anzuhängen. Claudia Gleßner wollte Altenpflegerin werden. Dass sie im Oktober 2009 in der ambulanten Pflege bei der Awocura den passenden Platz fand, passte gut zu ihrem "Vorleben". Wer lange in privaten Haushalten tätig war, findet auch schnell Zugang zu den Menschen bei der Pflege daheim. 2012 bestand sie ihre Prüfung und wurde auch gleich übernommen. Seither arbeite sie als Pflegefachkraft in der Awocura-Sozialstation im AWO-Kranichhof in Wanheimerort.

Wie sich jetzt zeigen wird: die Festanstellung ist eine Etappe auf dem Karriereweg. Yilmaz Ekinci: "Ihr Engagement und ihre Leistung wollen wir fördern und deshalb haben wir ihr die Weiterbildung ermöglicht." Ute Nienhaus-Schneiderheinze sagt klar: "Mit fast 50 liegt noch ein langes Berufsleben vor Frau Gleßner. Wir sind sicher, dass sie zukünftig im Leitungsbereich ihren Platz bei uns finden wird."

(RP)
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