Duisburg Spaghetti satt für alle im Spaghetti-Knoten

Duisburg · Das Autobahnkreuz Kaiserberg gilt spätestens seit dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 als einer der magischen Orte entlang der großen Straße. Direkt im größten Verkehrsknoten der Region, den alle als "Spaghetti-Knoten" kennen, vermutet keiner jene Lebenswelten, die sich unbemerkt zwischen den Flyovers angesiedelt haben.

 Im Rahmen eines Kunstprojektes wurden am vergangenen Samstag im Spaghetti-Knoten Spaghetti serviert.

Im Rahmen eines Kunstprojektes wurden am vergangenen Samstag im Spaghetti-Knoten Spaghetti serviert.

Foto: Andreas Probst

Von der Fischzuchtfarm zum engagierten Dorf Werthacker, vom Bauernhof zum Zoo über der Autobahn, von der Wagenburg zum Bikermeeting zeigt sich eine Landschaft, die sich ohne übergeordnete Planung aus sich selbst heraus entwirft. Künstler vertiefen hier die Arbeit von 2010 mit neuen Perspektiven oder stellen neue Fragen an diesen einzigartigen Raum.

So auch am vergangenen Samstag, als direkt am legendären Knoten in ländlicher Idylle die holländische Künstlerin Jeanne van Heeswijk im Rahmen des Projektes "B1A40 - Die Schönheit der großen Straße" (Kunstprojekt entlang der Autobahn zwischen Duisburg und Dortmund, kuratiert von Markus Ambach) an die gedeckte Tafel zu Spaghetti satt für alle Gäste eingeladen hatte.

Neben der dem Autobahnkreuz namensgebenden Pasta mit Bolognese sorgte ein buntes Programm für Unterhaltung. So etwa das "Glücksmobil" in Form einer begehbaren Slot-Maschine, in deren Innerem drehbare Infotafeln die Geschichte des Gegend erzählen, angefangen beim Kolkerhof und seiner ersten schriftlichen Erwähnung im Jahr 1334.

Der Wanderweg "Landschaftspark B1/A40" verknüpft die Landschaft, deren Akteure und die künstlerischen Arbeiten zur räumlichen Choreografie eines Ortes, der heterogener kaum sein könnte.

Jeanne van Heeswijks Arbeit knüpft an 2010 an und untersucht in einer langfristigen Studie die Möglichkeiten der Landschaft, die sich hier aus sich selbst heraus entworfen hat. Bauernhof und Wagenburg, Dorfgemeinschaft und Fischzuchtfarm werden Partner des Projekts. Die Arbeit gastiert in Fortsetzung der Aktionen vom Sommer 2013 bei denjenigen, die diesen schwierigen Raum mit viel Energie und Kreativität zu einem hochspannenden Lebensraum machen und sucht mit ihnen nach Möglichkeiten der Teilhabe, des gemeinsamen Handelns und einem Verständnis von Gemeinschaft, das der Heterogenität der örtlichen Interessen Rechnung trägt.

Ein Rundweg durch das Kreuz Kaiserberg, gespickt mit Kunstobjekten und erklärenden Schautafeln, ist noch bis zum 7. September begehbar.

(RP)
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