Duisburg "Spark" begeistert im Haniel-Konzert

Duisburg · "Die klassische Band" war jetzt erstmals in Duisburg. In der Ruhrorter Haniel-Akademie spielte "Spark" ihr jüngstes Programm "Wild Territories - Klassische Musik von ihrer wildesten Seite!" Es gelingt hier, zugleich Avantgarde und Pop zu sein.

Die Blockflötisten Andrea Ritter und Daniel Koschitzki, hervorgegangen aus dem legendären "Amsterdam Loeki Stardust Quartet", haben sich zusammengetan mit den Schweizer Kollegen Stefan Glaus (Violine, Viola), Victor Plumettaz (Violoncello) und Mischa Cheung (Klavier). Das sind einfach fünf erstklassige Musiker, die knifflige Strukturen und komplexe Rhythmen scheinbar mühelos und immer wieder von neuem in pure Lebensfreude verwandeln. Dazu dienen ihnen prächtige Arrangements wie von "Kumru" (1997) von Fazil Say oder "Greensleeves", ausgehend von der Fantasie über diese beliebte Melodie von Ralph Vaughan Williams, oder dem Presto aus dem Concerto e-Moll TWV 52:e1 von Georg Philipp Telemann. Vor allem aber originelle Auftragskompositionen, vor allem von dem 1954 geborenen Niederländer Chiel Meijering, bis zu dessen "Beyoncé" (2012) über die Energie der gleichnamigen Pop-Diva. Interessant auch "Songs in Other Words" (2014) in denen der 1960 geborene türkisch-amerikanische Meister Kamran Ince sechs "Lieder ohne Worte" von Felix Mendelssohn verarbeitet, auch mal mit Melodica und Subbassblockflöte, und "Alpha Dog" (2011), in dem der 1973 geborene Kenji Bunch die Instrumente gleichsam um die Rangordnung kämpfen lässt. Besondere Begeisterung erlangten im Haniel Akademie-Konzert zwei Solostücke. Victor Plumettaz konnte mit dem rockigen "Stonehenge" (2002) von dem 1968 geborenen Péter Petsik sein klangvolles Ceruti-Cello von 1881 besonders intensiv ausspielen. Und Mischa Cheung brachte "Black Earth" (2003), das der Komponist Fazil Say bei seinen pianistischen Auftritten gerne als Zugabe spielt.

Das nächste Haniel Akademie-Konzert am Dienstag, 1. Dezember, um 20 Uhr, wird wahrscheinlich nicht ganz so "wild", gestaltet von Prof. Dirk Mommertz und den Studierenden seiner Kammermusik-Klasse an der Folkwang-Universität der Künste.

(hod)
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