Duisburg Sparkassen-Chef: 2017 war ein "prima Jahr"

Duisburg · Die Restrukturierung hat in den vergangenen Jahren bereits etliche Veränderungen bewirkt.

Das Jahresergebnis liegt zwar noch nicht im Detail vor. Doch Dr. Joachim Bonn, Chef der Duisburger Sparkasse, weiß bereits jetzt, dass es ein "prima Jahr" gewesen ist. Seit vier Jahren leidet das Geldinstitut wie alle unter den niedrigen Zinsen. Bonn hatte bereits bei seinem Amtsantritt vor fünf Jahren angekündigt, er wolle die Sparkasse neu ausrichten und dabei vor allem das geänderte Kundenverhalten berücksichtigen.

Ein Jahr später stellten er und seine Vorstandskollegen ein Restrukturierungsprogramm vor, das dem Rechnung trug. Weil immer mehr Bankkunden ihre Geschäfte online abwickeln, haben Geschäftsstellen im Laufe der Jahre eine andere Bedeutung bekommen. Nicht Geldabheben und kleine Überweisungen stehen hier im Mittelpunkt, sondern die Kundschaft will vor allem fundierte Beratung, zum Beispiel bei Geldanlagen. Mit ihrem dichten Filialnetz ist die Duisburger Sparkasse nach wie vor auf breiter Fläche präsent. Aber vor allem sehr kleine Filialen oder solche, die im Wechsel mit einer benachbarten geöffnet sind, wurden von der Liste genommen. Ein Sparkassenbus garantiert, dass es zu keiner Unterversorgung kommt. Mit dem Neubau von größeren Einheiten bietet die Sparkasse gleichzeitig in den Bezirken ein breiteres Leistungsspektrum.

In Bergheim zum Beispiel wurde erst kürzlich ein solches Center eröffnet. Zu der "Schlankheitskur" gehörten und gehören zudem zahlreiche interne Veränderungen. Das gesamte Paket hat in der Sparkassenwelt so viel Aufsehen erregt, dass Dr. Bonn bei zahlreichen Sparkassen in Deutschland erläuterte, wie der Weg in die Zukunft geplant ist.

Die Restrukturierung hat in 2016 und 2017 bereits etliche Veränderungen bewirkt, und in diesem Jahr geht es damit weiter. "Wir haben das Programm zeitlich etwas gestreckt", erklärt Bonn, dass wesentliche Schwerpunkte (zum Beispiel Neubauten in Hamborn oder im Duisburger Süden) nun erst in 2019 bis 2021 folgen werden.

Die bislang erfolgten Maßnahmen hätten nach seiner Bewertung deutlich dazu beigetragen, dass das Geschäftsjahr 2017 "prima" war. Denn die niedrigen Zinsen seien und blieben ein großes Sorgenkind. Bei den mittelfristigen Planungen zeigte die Tendenz in 2015 und in 2016 immer nach unten. Erstmals in 2017 gelang es, so Bonn, eine Stabilisierung zu erreichen. Dazu hätten die vielen kleinen und auch größeren Maßnahmen beigetragen, "ebenso aber auch die Arbeit der Mitarbeiter." Erfreulich sei zum Beispiel, dass es gelungen sei, in 2017 das beste "Risikoergebnis" seit zehn Jahren erzielt zu haben. Dass weniger Kredite "ausgefallen" sind, sei ein Ergebnis guter Beratung. "Sicherlich hat auch die Wirtschaftslage geholfen", so Bonn, "aber noch mal: Ohne eine so gute Mannschaft hätten wir das nicht hinbekommen".

Die Duisburger Sparkasse wird den Geschäftsabschluss 2017 in einigen Wochen im Detail vorstellen.

(hch)
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